Ich weiss ja nicht, wer die Zolli-Verantwortlichen des Ozeaniums (müsste es nicht Ozeaneum heissen?) in Sachen Kommunikation berät**.
Die Argumente der Verwaltungsräte des Zollis zugunsten des Fischtempels an der Heuwaage werden die Bevölkerung wohl kaum von den Sitzen reissen.
Weil die meinen, mit CEO-Speak, die Leute überzeugen zu können. Was bekanntlich nicht klappt, wenn ein Unternehmen sich im Krisenmodus befindet.
Abstimmungskampf bedeutet immer eine Krise zu durchlaufen.
Also:
- „Beim Zürcher Zoo mit seiner Masoala-Regenwaldhalle sagen sie, dass wir mit dem Bau des Ozeaniums wieder in ihrer Liga mitspielen würden.“
Wow, wenn die das sagen?! - „Kommt das Ozeanium in Basel nicht zustande, würden gemäss Stutz wohl andere Anbieter im Mittelland, im Elsass oder im südbadischen Raum ein Grossaquarium realisieren, das den Zolli konkurrenzieren und Besucher abwerben könnte.“
So what? - „Wenn wir in der Topliga der europäischen Zoos mitspielen wollen, dann müssen wir attraktiv bleiben.“
Ist ein Platz in der Topliga tatsächlich wichtig? - „Wir sind derart eingeschränkt, dass wir das Vorzeigeprojekt Ozeanium brauchen.“
Na wenn ihr meint… - ….der Zolli (plant) den Parkplatz vor den Eingangstoren mit seinen 150 Parkfeldern aufzuheben und dafür im nahe gelegenen Erdbeergraben ein unterirdisches Parkhaus mit 350 Plätzen zu bauen.
Autsch!
(Zitate: BaZ)
Mit anderen Worten: Das Ozenanium ist für den Basler Zolli lediglich Mittel zum Zweck, sprich für Wachstum und Imponiergehabe.
Sei’s drum.
Ich bin für den Bau des Ozeaniums an der Heuwaage. Das ist deshalb eine gute Sachen, weil dann die Tramschlaufe für die BLT-Trams verlegt werden muss.
Diese Millionenkosten müssen vom Basler Steuerzahler aufgebracht werden, weil die Stadt dem Landunternehmen dort eine Wendeschlaufe zur Verfügung stellen muss.
So lauten die Verträge mit der Landschaft.
Weil das wie gesagt in die Millionen geht, wird man in Basel-Stadt erneut darüber diskutieren, ob es jetzt nicht angezeigt wäre, das auf der Landschaft verworfene Projekt „Margarethenstich“ wieder hervorzukramen.
Kostet unter dem Strich nicht mehr als eine neue Wendeschlaufe, bringt aber einiges mehr.
Der Margarethenstich liegt bekanntlich vollständig auf dem Hoheitsgebiet des Kantons Basel-Stadt. Das Projekt liegt ausführungsreif und bewilligt vor, sogar die Bundesgelder könnten noch immer abgerufen werden.
(Siehe auch:Basel soll den Margarethenstich einfach bauen)
Die beiden Haltestellen unten und oben werden so oder so unverändert margarethenstichgerecht erneuert.
Mit dem Margarethenstich könnte der geplante Ausbau der Margarethenbrücke als Plattform für einen weiteren Zugang zu den SBB-Perrons realisiert werden.
Was wiederum den Bahnhofplatz entlastet usw. usf.
Und das wäre für die weitere Stadtentwicklung einer der wichtigsten Schritte.
Weil in drei Wochen auch vom Landrat der Klimanotstand ausgerufen wird, wird das unvermeidliche Aufständlein einzelner Autofahrer in Binningen und Bottmingen mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen.
**nein, ich will nicht.
U. Haller meint
Eine schöne heile Ozeanwelt vorgaukeln? Etwas Mikroplastik, Müll, Chemieabfälle, Fischernetze, Elektroschrott und sonstige Ingredienzen unserer Wohlstandsgesellschaft sollte man schon noch – gut sichtbar ! – beimischen, um die Wirklichkeit abzubilden. Sonst ist der Bildungsauftrag für die Katz.
Michael Przewrocki meint
Wenn das Ozeaneum dort nicht gebaut werden kann, werden die Parkplätze aufgehoben-U-Parking kommt-, die Kuppel kommt anderswohin dann hats genug platz für ein gaanz langes Fischbecken evtl. noch mit Planschmöglichkeit? mit Rialto Schwimmhalle fusioniert?
Eins ist klar: Es muss Alles auf den Tisch. Einfach Probleme wegdenken und hoffen geht gar nicht. Jetzt dürfte jedem klar sein warum die Kuppelbau-Planung so lange dauerte. Sie wurde wohlweislich hinausgezögert. Einfach ehrlich bleiben in unserer Stadt! Zolli soll nicht nach anderwo schielen sondern seine eigenen Pläne realisieren. Was interessiert mich der Zürcher Zoo. War noch nie dort. Früher vor 30 Jahren gings noch für 20 CHF hin.-und zurück und Tageskarte 8 CHF. Heute: unerschwinglich. Gemeindetageskarten immer ausverkauft. Verdien auch nicht 3x soviel wie vor 30 Jahren.
Michael Przewrocki meint
sorry email scheint falsch geschrieben.bitte löschen mach neuen versuch. Gruss
hier ist die emailadresse korrekt trotzdem alles löschen bitte. danke
B.E. Iselin meint
Das mit dem Tramschlaufe Zahlen müssen sieht die Bau- und Rumplanungskommission anders:
„Ob eine Tramwendeschlaufe an der Heuwaage (für Ausnahmesituationen) unverzichtbar ist, wird derzeit geprüft. Eine Verpflichtung gegenüber dem Kanton Basel-Landschaft oder der BLT besteht keine.“ (…)
(17.1017 Bericht zum Ratschlag Ozeanium)
M.M. meint
Das wird eine interessante Frage. Die Wendemöglichkeit braucht es immer dann, wenn die Innenstadt gesperrt ist, zb Fasnacht. Analog Aeschenplatz. Undenkbar, dass BS nicht für Ersatz sorgt. Ohne wäre BLT-Betrieb nicht möglich.
Nemo meint
Wer für dieses Ozeanumzeugs ist, muss Tier- und Umweltschutz apriori doof finden…
Thomas Zweidler meint
BASEL-STADT RIEF DEN KLIMANOTSTAND AUS! DESHALB KANN DAS OZEANIUM GAR NICHT GEBAUT WERDEN! Denn beides passt so gar nicht zusammen!
Sissachr meint
Ich mach jetzt mal n’Büschen auf Otti Normalverbraucher: Ich finde so Grossaquarien einfach toll. Sehr schön! Vielleicht kann man da dann auch geschützte Arten züchten und irgendwie erhalten. Was ist so schlimm daran, wenn man den Leuten eine heile Unterwasserwelt zeigt und sagt: „Guckt, so könnte es im Meer wirklich aussehen, aber ihr solltet deswegen nicht zweimal jährlich in die Karibik, nach Thailand oder ans Rote Meer jetten, um das tauchend zu kontrollieren.“
Franz meint
Hat man eines gesehen …
… hat man alle gesehen.
Den Bunker hinzustellen nur um den „Abstieg“ zu verhindern ist äusserst übel.
Nicht zuletzt : das Teil ist abartig hässlich.
Michael Przewrocki meint
finden Sie denn den neuen Kunstmuseumbunker dann auch hässlich? muss er farbig sein oder mit Aus/Ausbuchtungen, mit Architekturpreisen überhäuft?
Nachhaltig muss das Gebäude sein und nicht Toparchitektur. Wenn sich ein Topsponsor findet für die Mehrkosten warum nicht. Bin aber nicht dafür wenns keine Tramschlaufenverschiebung erlaubt.
Franz meint
Ach herrjeh..
Wer will denn schon ein nachhaltiges Gebäude besuchen?
Anscheinend hat die Basler Chagall-Ausstellung im Guggenheim in Bilbao viermal soviel Besucher angelockt.
Warum wohl?
gotte meint
die nachzucht von meeresfischen ist enorm schwierig und bei den meisten arten gar nicht möglich. entsprechend wird auch der zolli seine badewannen in erster linie mit wildfang füllen. das argument, dass ich die fischli künftig ja in basel sehe und deshalb nicht mehr zwei mal im jahr nach thailand jetten werde, läuft in tat und wahrheit wohl umgekehrt, wie der boomende tourismus der letzten jahre zeigt: je mehr ich bilder von etwas sehe, umso mehr will ich es live sehen. es wird also eher umgekehrt sein, an der heuwaage wird sich bald noch ein reisebüro mit all-inclusive-tauchangeboten installieren. und ehrlich gesagt: brauchen Sie wirklich ein ozeanium, um in Sissach zu begreifen, dass die meere leergefischt und von plastikabfall zugemüllt sind? bei mir reicht ein blick in die zeitung, ins internet, aufs smartphone etc. Höhepunkt der heuchelei ist es doch, wenn ich mir im zollirestaurant mit den pangasius-knusperli im mund gedanken über die weltmeere mache, die „man“ schützen muss.
gotte meint
my dear friend: auch wenn niemand der sklave seiner eigenen meinung sein muss, haben Sie doch in bezug auf die klimastreikende jugend erst grad noch geschrieben: „die Inhalte sind mir seit Jahren und nicht erst seit letztem Oktober bekannt“. und jetzt kommt eben schritt 2: es geht nicht nur ums kennen, sondern auch ums umsetzen dessen, was man kennt. das hat die SP, die im grossen rat den fischtank noch fröhlich beklatscht hat, jetzt auch gemerkt. der bubentraum der zollimenschen meint konkret: fischtransporte aus übersee, auf denen mehr als die hälfte hops gehen, ein betonmonströser stromfresser auf der heuwaage mit ästhetischem unterwassergehalt vor den toren der stadt und ein automagnet, der zuverlässig für den städtischen verkehrskollaps auch an den freien wochenenden sorgen wird: derart, dass da sogar das BLT-trämmli im margaretenstich hängen bleiben wird. machen wir es also ökologischer, billiger und direkter: bauen wir diesen trämmli-stich auch ohne scheussliches beton-fischmausoleum an Basels erster lage. nebenbei: das märchen, dass man in den zolli geht, um etwas zu lernen, glaubt wohl mal der zolli selbst, sonst würde er seine info-veranstaltungen nicht dort durchführen, wo jeder besuch seine wahre krönung erfährt: im restaurant, wo man pommes essen kann.
M.M. meint
Ich könnte ihnen jetzt aufzählen (Minergiehaus, A++-Kühlschrank, Plastiktrenner, Bahnfahrer etc., okay meine Flugbilanz….
Irgendwann werden wir wohl alle eine App haben, die unseren CO2-Ausstoss bilanziert. Und von der jährlichen Gutschrift abzieht, administriert von der Wirtschaftskammer.
Aber das ist wohl eher das Problem der u50-Jährigen, die sich schon bald mit solchen (und anderen) Überwachungstools herumplagen müssen.
Was den Zolli anbelangt – absolut einverstanden. Wenn ich diese Elefanten- und Raubtiergehege sehe – scheusslich. Ein Park mitten in Stadt wäre genau so attraktiv.