Ich habe mich noch selten so gefreut, mich geirrt zu haben: #wahlenBL23: Nein, Thomi Jourdan wird nicht gewählt
Wobei:Jetzt wird es eng für Rechtsaussen Sollberger und das ist auch gut, schrieb ich letzten Oktober.
Doch was wirklich zählt, sind nicht die Spekulationen der letzten Wochen, sondern das Resultat von heute: EVP-Mann Thomi Jourdan schlägt SVP-Kandidatin Sollberger. Interessant: Jourdan holt dabei fast gleich viel Stimmen, wie 2013, als er gegen Toni Lauber knapp verlor.
Was für eine Sensation im bürgerlichen Kanton Baselland.
Die krachende Niederlage von Sandra Sollberger zeigt, dass die SVP im Landkanton jetzt dieselben Probleme hat wie in vielen anderen Kantonen auch: Man wählt die Partei im Proporz ins Parlament, aber nicht im Majorz in die Regierung.
Was für eine Blamage für die Bürgerlichen, insbesondere für die FDP, die nicht den Mumm hatte, mit Sven Inäbnit, dem Kandidaten mit Regierungsratsformat, ins Rennen zu schicken.
Weil man Angst vor der Reaktion des rechten Bruders hatte.
Doch Inäbnit hätte ein ähnliches Resultat heimgebracht, wie es heute der Kleinstpartei-Vertreter Jourdan vorgelegt hat.
Aber klar doch, die Büza.
Mit der Nichtwahl der SVP-Kandidatin steht die Büza für die kommenden Wahlen auf dem Prüfstand.
Die CVP Mitte hat sich schon vor Wochen mit der Unterstützung des glp-Kandidaten vom Scheinbündnis abgesetzt; die FDP hat nun vier Jahre Zeit, ihren Kompass neu auszurichten.
Diese Wahlen sind ein Vorgeschmack auf die nationalen Wahl im Herbst. Die SVP und insbesondere Nationalrätin Sollberger sind angezählt.
Das Baselbiet – keine Frage – kann auch Bern auf sie verzichten.
Franz Bloch meint
Mit der Wahl von Thomi Jourdan werden die demographischen Mehrheitsverhältnisse im „Baselbiet“ – endlich – wieder im Regierungsrat realistisch abgebildet.
Polit.Vogel meint
Klar demografisch
EVP 4 Landräte
Keine Fraktionsstärke – Jourdan wird sehr einsam sein, niemand im Hintergrund – Entscheidet ins Leere
Wunderbar – dieser Ausblick mit diesem Jungkarrierist
Motto : Ich ich ich – alles andre isch mer glich….
Franz Bloch meint
Der Regierungsrat hat der Bevölkerung zu dienen und nicht den Parteien. Gesamtbevölkerung im Baselbiet: 298‘000, davon 181‘000 im Unterbaselbiet und 117’000 im Oberbaselbiet. Sitzverteilung im neuen Regierungsrat: 3 von unten und 2 von oben und das ist gut so.
Thomas Kessler meint
Man darf sich wirklich freuen, auch aus der Ferne, weil sich das Leistungsprinzip gegen reines Bündnisdenken durchgesetzt hat, – Engagement vs. Wahlkampfverzicht. Reife Demokratie !
Franz Bloch meint
Gut gebrüllt, Löwe!
Danke!!
U. Haller meint
In aller Offenheit: Freude herrscht – bei mir wenigstens – keineswegs.
Und was mich noch weitaus mehr irritiert ist der Umstand, dass das Domdorf mehr und mehr zu einer links-grünen Hochburg mutiert. Man muss sich nur einmal die letzten Abstimmungsresultate und auch dieses Bild vor Augen führen:
Lauber: 1466
Reber: 1452
Schweizer: 1302
Gschwind: 1190
Jourdan: 893
Noack: 884
Sollberger: 737
Ballmer: 702
Arlesheim hat auch schon bessere Zeiten erlebt.
P. Murer meint
U. Haller ist beizupflichten, zumal seine bürgerlichen Parteikollegen im Domdorf mit ihrem Kulturzirküsli und den blauen Noppenchutteli exakt wie Frischlüfter agieren. Es ist nur noch ein hundskommunes Agglodorf, das Ergebnis jahrzehntelanger zeitgeistiger und profilloser bürgerlicher Politik und ängstlichen Kuschens vor den ach so lustigen, budgetunbekümmerten Kallelog*innen. Aber eben, eine SVP, die so eine Kandidatin nach Liestal karren will, verdient nicht Besseres. Insofern verstehe ich die Freude der Redaktion, die bei genauerem Betrachten zwar etwas arg kurz greift.
Rampass meint
Von der ehemaligen FDP-Hochburg scheint nicht mehr viel übrig geblieben zu sein.
Da wählen meine Freunde aus dem Tschoppenhof schon konsequenter:
Lauber
Gschwind
Sollberger
Reber
Schweizer
Noack
Ballmer
Jourdan