Eigentlich hat es mich schon seit Jahren interessiert, wie die Amerikaner zu ihrer Art des Englischsprechens gekommen sind. Ich hatte den Eindruck, da sei sehr viel Irisches und Schottisches in ihrer Aussprache drin. Also wurde ihre Art des Englischen stark von diesen beiden Einwanderergruppen geprägt. Dachte ich.
Das ist der eine Strang dieser Morgengeschichte.
Der andere ist der, dass neue wissenschaftliche Erklärungen zu irgendwas, die man beispielsweise am Sonntag zu Butter, Honig, Zopf und Kaffee liest, oftmals derart auf der Hand liegen, dass man sich fragen muss, weshalb man nicht selbst draufgekommen ist.
Gut, man hatte halt keine Forschungsgelder.
Der dritte Strang verläuft so: Die Nachkommen der Kapholländer, sie kamen im 18. Jahrhundert nach Südafrika, haben ihr damaliges Niederländisch weit weg von der Heimat konserviert.
So, und jetzt kommen wir endlich zur Erklärung, weshalb sich das Englisch der Amerikaner und das der Engländer heute derart anders ist. Oder, wie der Autor der Erklärung fragt: When Did Americans Lose Their British Accents?
Die Antwort ist ähnlich wie bei den Kapholländern: Die Engländer, die nach Amerika kamen, haben so ähnlich geredet, wie die Amerikaner. Der eigentliche Unterschied liegt bekanntlich beim R. Während die Amerikaner dieses aussprechen als hätten sie Kartoffelstock oder so was ähnliches im Mund, kommt es bei den Briten als zarter Hauch daher.
The General American accent is rhotic and speakers pronounce the r in words such as hard. The BBC-type British accent is non-rhotic, and speakers don’t pronounce the r, leaving hard sounding more like hahd.
Lange Zeit sprachen die Amerikaner und Briten Englisch mit einem „rhotic accent“, bis es in Englands Oberklasse schick wurde, dieses Bauern-R zugunsten den Upperclas-Hauch fallen zu lassen.
This posh accent was standardized as Received Pronunciation and taught widely by pronunciation tutors to people who wanted to learn to speak fashionably. Because the Received Pronunciation accent was regionally “neutral” and easy to understand, it spread across England and the empire through the armed forces, the civil service and, later, the BBC.
An der Ostküste konnte zu der Zeit der sprachliche Einfluss des Mutterlandes noch ausgemacht werden. Weiter nach Westen blieb es jedoch beim Kartoffelbrei R.
Übrigens Amerikanisch – da gilt das CNN-Amerikanisch als die Referenzsprache, wie beim Englischen die Sprachweise der BBC Mitarbeiter.
Irgendwie hätte man doch – Kapholländer – selbst draufkommen können – oder?
Karl Linder meint
Vor Jahren war am Radio war mal ein Quiz, wo man raten sollte, aus welchen Nationen am meisten Auswanderer Richtung USA gereist waren. Soweit ich mich erinnere, war die Reihenfolge: 1. Irland 2. Deutschland 3. England 4. Schottland.
Kann mich aber auch täuschen, auf alle Fälle war Deutschland weit vorne. Ich ging bisher davon aus, dass die vielen Deutsch-Aussiedler dem ehemals britischen Englisch ihren Einfluss zugemischt hatten.