Die SVP hat überaus deutlich Peter Riebli zum neuen Präsidenten gewählt.
Die SP jubelt.
Endlich wieder ein Gegner, an dem man sich medienwirksam reiben kann. (Riebli ist ebenfalls sehr angetan von den Genossen, weil ein Gegner…)
Die FDP ist verwirrt.
Die ehemalige CVP sucht ihre Mitte.
Die Medien jubeln: Endlich wieder zwei Gegner, die mit medienwirksamen Streitereien (um wenig bis nichts), viele Klicks versprechen.
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Apropos FDP – die muss im Herbst auch einen neuen Präsidenten wählen.
Weil die SVP einen Richtungsentscheid nach stramm rechts gefällt hat, können die DIE LIBERALEN kaum anders, als ebenfalls rechts abbiegen.
Weil sie ansonsten ihre Rolle als die vernünftigen Bürgerlichen (es bitzeli links von der SVP) nicht mehr spielen können.
Denn geben sie sich mit einem neuen Präsidenten (eine Frau?) allzu liberal, wird das als Linksschwenker verstanden; dies die Partei neu als rechts von der SP positionieren.
Also etwa dort, was die ehemalige CVP als Mitte bezeichnet.
Schwierige Zeiten.
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Der Antrittsbesuch von Riebli bei der Wirtschaftskammer ist bereits gebucht.
Während sich die FDP unter dem aktuellen Präsidenten noch immer von der Wirtschaftskammer abnabeln will (tut sie schon seit Jahren, ist halt eine ziemlich lange Nabelschnur), haben die SVP und ihr neuer Präsident keinerlei Berührungsängste.
Möglich, dass jetzt vollendet wird, was vor Jahren begonnen hat: Die SVP ersetzt die FDP und wird die neue, zuverlässige Partnerin der Wirtschaftskammer.
Den Auftakt der neuen Allianz wird der gemeinsame Kampf gegen das Baselbieter Energiegesetz liefern.
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Vielleicht ist es eine Frage der Zeit, bis deren Direktor die Partei wechselt.
Wäre nach all den Abnützungskämpfen mit der FDP irgendwie folgerichtig.
Und: Könnte eine unerwartete Perspektive für eine erneute Nationalratskandidatur eröffnen.
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Bleibt noch die Frage, was jetzt die sogenannt „Moderaten“ der SVP als nächstes tun werden.
Insbesondere die in der Landratsfraktion, die hoch gepokert und gestern Abend alles verloren haben.
Kommt es zu Parteiaustritten?
Doch wohin sollen sie?
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In schwierigen Zeiten helfen einfache Fragen weiter: Was kochen wir heute?
Muttenzer47 meint
Damit ist die SVP BL definitiv auf AfD Niveau angekommen.
Und wie er strahlt, der Rübli und die unerwachsene Regez.
Was ist nur aus der SVP eines Dölf Ogi geworden?
Ein Blocher huldigender, asozialer böser Verein.
M.M. meint
Die Frage ist also, ob die FDP die Lücke gegen die Mitte, die sich da auftut, füllen kann.
Ich bin skeptisch.
Marc Schinzel meint
Manchmal muss man sich nicht bewegen, und man steht doch nicht mehr am gleichen Ort, wenn sich andere bewegen. Albert Einstein lässt grüssen.
M.M. meint
Das Kernproblem der FDP auf den Punkt gebracht: Man weiss in der Tat nicht mehr, wo sie steht. (Ich grüsse Sie.)
U. Haller meint
Aber, aber! Man muss die SVP ja nicht mögen, aber zwischen Blocher und dem sich als Wolf im Schafpelz gerierenden Mann aus Thüringen tun sich Welten auf. Der Riebli mag gewisse asoziale Themen vertreten, doch ein Verfassungsfeind ist er nicht. Dass Riebli nun genüsslich das Vakuum füllt, das sich durch den anhaltenden Linksrutsch der sog. progressiven Kräfte – und dazu zählen nicht zuletzt die GLP, die sog. Mitte und Teile der FDP – gebildet hat, darf man ihm nicht verübeln.
Anonymus meint
Die SVP war nie nur Adolf Ogi, aber auch. Von der AfD ist man glücklicherweise weit entfernt. Und alles, was nicht der eigenen Linie und Einstellung entspricht, als asozial und böse hinzustellen, empfinde ich als schwieriges Welt- und Menschenbild.