It’s weird beeing the same Age as old People (T-Shirt-Aufschrift).
Weil ein Leser in einem Kommentar meinte: wo bleibt denn bei all dem Fisch und Fleisch, „die nachhaltige Veggie Plate?“: Nun ist das mit nachhaltigem Gemüse so eine Sache, besonders im Winter.
Da wird sich im Sommer schon einiges mehr tun. Ob das dann immer nachhaltig ausfällt, mal schauen.
Aber es gibt da noch einen weiteren Punkt, der für Fleisch und Fisch spricht: Das Alter.
Es ist inzwischen bekannt, dass viele ü60-Jährige (geschweige denn die ü7oer) sich nicht altersgerecht ernähren, sprich zu wenig Eiweiss und Kalorien zu sich nehmen.
Also vergesst all die Ernährungstipps in den Medien – die gelten für unsere Alterskohorte nicht mehr (ich muss auch nicht abnehmen).
Und schliesslich ist Kochen und Essen (plus Wein) eine Frage der Lebensqualität.
Da macht man nur in grösster Not Abstriche.
Woraus folgt: Wer sich ausgewogen ernährt, kocht das, auf was er oder sie gerade Lust hat.
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Ich lese schon lange keine Romane mehr. Weil mich die Geschichten, die da erzählt werden, nicht mehr interessieren.
Man muss mir die Lebenswirklichkeit um uns herum nicht in literaturpreiswürdigen Sätzen erklären.
Ich ordne sie mir selbst zurecht, wenn auch in simplen Worten.
Doch widerspreche ich mir jetzt, weil ich seit zwei Tagen „Die Erfindung der Einsamkeit“ von Paul Auster lese.
Der ist bekanntlich vor ein paar Tagen verstorben und ich gebe zu, ich habe ihn nicht gekannt, weil wie gesagt.
Inzwischen habe ich mir ein Porträt auf arte angeschaut, ein interessanter Mann.
Das Buch handelt von seinem Vater, der plötzlich verstorben ist.
Ich mag amerikanische Schriftsteller – habe früher Bücher der wichtigsten gelesen – weil sie so unverkrampft mit der Sprache umgehen können; die Sätze in den Texten kommen so unverkrampft spontan rüber, man merkt ihnen nicht an, dass da jemand um jeden Satz, jeden Abschnitt gekämpft hat.
Ich dachte früher mal, die schreiben so locker, weil ihnen weder Goethe noch Schiller oder sonst einer auf den Schultern hockt.
Was natürlich eine völlig blödsinnige Meinung war.
Ich bin inzwischen in der Mitte von Austers Buch angelangt, vorwärts gepusht von der ihm eigenen Erzählweise.
Und da ist sie wieder, diese Frage: Interessiert mich das wirklich, der Konflikt dieses Schriftstellers mit seinem verstorbenen Vater.
Oder genügt es, Auster allein wegen seines grossartigen Könnens (ich bin dagegen ein Absatzschuster) zu lesen?
Um auf die Weisheit von Kochen und Essen zurückzukommen – Broccoli bei einem Sternekoch ist noch immer Broccoli. Auch wenn dessen Broccoli mit meinem nun in nichts zu vergleichen ist.
Alt sind immer die anderen (Meine Erkenntnis).
Marc Oliver Bürgi meint
Die Essbilder sind einfach fantastisch. Regelmässig wird nachgekocht. Und die Weine sind eh kaum zu toppen.
Aber woher kommt eigentlich diese Russophobie in den Artikeln? Die Angst, aus dem „Osten“ überrannt zu werden? Ist das das Alter? Und das in Arlesheim? Wir Schweizer fürchten eher den Feind aus dem Norden. Oder Nordosten. Wenn man neben den kriegslüsternen Deutschen (ich weiss, ihre Herkunft, tut mir leid) auch den habgierigen Habsburger dazu zählt. Und oh weh, auch die napoleonischen Franzosen wollten uns schon an den Kragen. Zum Glück gab es damals „Helden“ wie Winkelried, Guisan oder gar Suworow. Allen huldigten wir mit Denkmälern.
Heute lieben wir sie. Die Deutschen, die Habsburger, die Franzosen. Auch die Russen hassen wir nicht. Sie wollten uns nie Böses. Nur etwas mögen wir nicht. Krieg. Und wenn wir schon nicht eine Seite wählen müssen, dann geschäften wir wenigstens mit allen. Denn da wir die internationalen Militärstrategien und das geostrategische Geplänkel verstehen, mischen wir uns nicht ein. Und bleiben eben neutral in unserer Bergfestung.
Und übrigens: In der Schweiz ist es einfach schön. Ob hier geboren, oder zugezogen. Wir können dankbar und demütig sein. Besonders in Arlesheim. Etwas weniger Angst, und noch wichtiger: Nicht nur Eiweiss im Alter. Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren sind besonders wichtig. Deshalb ja Fisch und Muscheln. Magerquark hilft da wenig bis nichts. 😉
F. Ernst meint
Die Pro Russland-Tweets von Herrn Bürgi kennen wir doch bereits von Twitter: Kriegt er nun hier Asyl?
M.M. meint
Das ist derart durchgeknallt, dass man es als Zeitdokument stehen lassen kann.
Wobei wohl gilt, dass jede Menge Leute so denken. Und sie ihr Duckmäusertum hinter der Monstranz „Neutralität“ zu verstecken versuchen.
Marc Oliver Bürgi meint
Nana. Entspannen Sie sich, lieber Herr Messmer. Sie können hier mehr Wehrausgaben für die Schweizer Armee fordern, so oft wie sie wollen.
Ich als Militärdienst geleisteter Schweizer halte es frei nach Reinhard Mey. Ein intelligenter Kollege Ihres Herkunftsland.
„Nein, meine Söhne gebe ich nicht“.
https://www.youtube.com/watch?v=1q-Ga3myTP4
Grütter Oscar meint
Eiweissmangel im Alter: stimmt. Täglich 500 mg Magerquark zwischendurch bringt schon mal 50g. Dazu muss man nicht mit Schleppnetzen die eh leeren Meere plündern. Und Auster ist auch besser als Austern. War bloss etwas anspruchsvoll verheiratet, Fragen an ihn beantwortete in der Regel sie.
M.M. meint
Ich meine: Magerquark wie grässlich ist denn das. Wenn schon dann der normale fette (haben wir immer ein Kilo im Kühlschrank).
Religion und Politik und jetzt noch Essen – Themen über die man nicht (mit allen) reden kann.
O.G. meint
lieber kalorienarm zwischendurch als die fetten Zusatzpfunde beim Kistler im Pulk runterschweisseln müssen.
U. Haller meint
Betr. Alt sind immer die anderen…
Gestern im Tram. Da schupst mich (ü20, denn der Arzt meinte unlängst, ich sei zwar keine 20 mehr, doch nach dieser OP wieder voll leistungsfähig…), also da schupst mich so ein leicht vertrottelter alter Typ an und sagte: »Sie gehören auch zu den Alten, die etwas denken!«.
Ich: »???«.
Er: »Sie sind einer der wenigen, der einen Regenschirm dabei hat.«
Am Vormittag hat es noch nicht geregnet.
Alt sind immer die anderen. Auch mein Credo. Wenn nun einer meint, das sei überheblich, so what … 😀