Frau Eymann wird in den Regierungsratswahlen im Herbst das beste Wahlergebnis von allen einfahren.
Dank eines Hardliner-Interviews in der BaZ zu einem Vorfall an Silvester mit einer Polizeipatrouille.
Die offizielle Version: Polizeibeamte wurden spät in der Nacht während einer Patrouillenfahrt durch eine mit Feiernden verstopfte Strasse angegriffen und das Polizeiauto – gemäss Bild – es bitzeli beschädigt.
Den politischen Nervenkitzel, das Sahnehäubchen auf der Geschichte, liefert die Polizei mit dem Hinweis, es habe sich in dieser Silvesternacht um „linksextreme“ Täter gehandelt.
Es ist nicht bekannt, wie die Polizei das rausgefunden hat.
Vielleicht mit Polit-Profiling – es müssen Linksextreme gewesen sein, weil Rechtsextreme die Polizei nicht angreifen (Narrartiv)?
Und die dritte Möglichkeit „angetrunkene junge Männer“ beim geneigten Publikum Nachsicht hätten auslösen können?
Wir wissen nicht, was wirklich geschah. (Interessant, dass es offenbar keine Handyvideos im Netz gibt.)
Die Linke schweigt.
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Herr Goetschel, Direktor der Schweizerischen Friedensstiftung, also mal prinzipiell einer auf der Seiten der Guten, beklagt sich in einem Interview mit der NZZ über den Baselbieter Landrat.
Weil dieser kurzfristig die Gelder an seine Stiftung gestrichen hat – wegen dessen Äusserungen zum Israel-Hamas-Krieg.
Goetschel in seiner Was-erlaube-sich-Schelte: Ein „politischer Maulkorb für die Wissenschaft“.
Die NZZ lässt den Mann reden.
Und der tut dies ausgiebig. Weil er das Gespräch vor der Veröffentlichung freigegeben hat, kann man seine Aussagen wörtlich nehmen, als Worte aus einem Paralleluniversum.
Zwei Highlights:
Hätte es die zionistische Ideologie und darauf gestützt die Errichtung des Staates Israel nicht gegeben, würden wir jetzt nicht hier sitzen und dieses Gespräch führen.
Die „zionistische Ideologie“ als Einwanderungsgrund?
In den Jahren 1936 bis 1940 sind 90.000 vor der Verfolgung geflüchtete Jüdinnen und Juden aus Europa (illegal) eingewandert. Nach der Machtergreifung Hitlers kamen 164.000 Juden aus Polen, Deutschland, Österreich, Rumänien, Griechenland, Jemen und dem Irak. Nach dem Krieg wurden 51’000 Überlebende der Shoah von den Briten in Zypern interniert und konnten erst nach der Gründung des Staates Israel einreisen.
Zionisten?
In den Jahren 1948 bis 1971/1972 kamen rund eine Million Jüdinnen und Juden aus islamischen Ländern nach Israel, sie wurden vertrieben.
Zionisten?
Das zweite Highlight:
Wie stellen Sie sicher, dass die Partner von Swisspeace nicht mit der Hamas zusammenarbeiten?
Kein internationaler Akteur, der im Gazastreifen in den letzten Jahren tätig gewesen ist, hatte gar keine Kontakte zur Hamas, sie war faktisch die Regierung von Gaza.
Eine totalitäre Regierung . . .
. . . die ursprünglich demokratisch an die Macht gekommen ist . . .
. . . und auch schon vor 2007 eine totalitäre Terrororganisation war.
Aber vor 2007 hatte sie noch keine Regierungsgewalt in Gaza
Bin ab soviel (ideologischer?) Ignoranz ziemlich sprachlos.
Weil Goetschel sagt, dass seine Stiftung die „Regierung“ (eines Nichtlandes) noch immer als legitime Projektpartnerin betrachtet, eine Terrorregierung als Ansprechpartnerin für Friedensgespräche, welche nicht mehr mit Worten fassbar Verbrechen befohlen hat.
Mit der Begründung, wären die Zionisten nicht gewesen, hätte es das Verbrechen nicht gegeben, „würden wir jetzt nicht hier sitzen und dieses Gespräch führen.“
Wir wissen sehr genau, was geschah. (Es gibt jede Menge von den Tätern ins Netz gestellte Videos.)
Der Baselbieter Landrat hat richtig entschieden.
Michael Przewrocki meint
laufe dort hin und wieder durch früher immer mit kamera am bauch. könnte ja eingeschaltet sein. friedliche Ecke. wo viele personen sind sollte man nichts erzwingen ausser notfall. reg mich auch hin-und wieder über P auf. sie machen was sie können. Unehrlichkeit/Lügen bringt mich aber auf die Palme, egal woher und von wem.
Hans Tobler meint
Es gibt weibliche Juden und es gibt männliche Juden. Verkürzt kann man einfach von „Juden“ reden. Es ist völlig unnötig, die weiblichen Juden doppelt (zusätzlich als „Jüdinnen“) zu nennen.
Das würde den ansonsten korrekten Inhalt des Beitrags noch glaubwürdiger machen.
M.M. meint
Das war nicht Gendern, sondern eine bewusst gewählte Formulierung, um vom Begriff für ein Kollektiv auf die Ebene darunter zu gelangen – zu den Individuen.
„Jüdinnen und Juden“ schafft nach meiner sprachlichen Empfindung deshalb und in diesem Zusammenhang ein eindrücklicheres Bild als „die Juden.“
Roger Fischer meint
Es braucht kein Polit-Proling um die Angreifer der linksextremen Szene zuzuordnen. In den letzten 30 Jahren hat sich kaum ein Rechtsextremer ins oder vors Restaurant Hirscheneck (Anm. liegt am Lindenberg) verirrt.
M.M. meint
War auch schon im Hirschi. Bin deshalb nicht linksextrem. So wie auch andere, die ich kenne, die dort verkehren.