Ich bin ja gespannt, ob mir die Medien morgen einfach und plausibel erklären, wie hoch die Kürzung der Beitragszahlungen des Kantons Baselland an die Universität Basel tatsächlich ausfällt.
Die Tageswoche schreibt, ab 2021 „reduzieren sich die Trägerbeiträge von Basel-Stadt und Baselland um je 10 Millionen jährlich.“
Und die BaZ schreibt von einer „Entlastung per 2021 für Baselland um 6,3 Millionen und für Basel-Stadt einer um 3,7 Millionen Franken.“
Die Basellandschaftliche Zeitung hingegen weiss: Der neue Leistungsauftrag für die Universität Basel „sieht kurzfristig Einsparungen für beide Kantone von je rund 10 Millionen Franken jährlich vor. Bis Ende 2019 soll die Finanzierung der Universität neu geregelt werden. Dann soll auch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der beiden Kantone bei den Trägerbeiträgen berücksichtigt werden.“
Was heisst kurzfristig – ab nächstem Jahr?
Waren die tatsächlich alle an der selben Medienkonferenz?
Und so sieht die sehen die Ausgaben für die nächsten Jahre aus, gemäss einer Tabelle, die abgegeben wurde.
Zur Erinnerung: Die Diskussion um die Beitragszahlungen an die Uni-Basel geht aufs Jahr 2015 zurück.
Als Grundlage der Diskussion dienten die Zahlen von 2015 (BL: 161,9 Mio. Fr.), (BS 163,2 Mio. Fr.) und 2014 (BL 159,9 Mio. Fr.), (BS 161,1 Mio. Fr.).
Aufgrund dieser Zahlen hat die SVP im Dezember 2015 das Referendum ergriffen.
Die Frage, die sich jetzt stellt: Wo genau liegt der Sparegeffekt. Baselland zahlt doch 2020 exakt gleich viel wie 2015, also wie damals, als die Diskussion um die Uni-Beiträge ihren Höhepunkt erreicht hatte.
Aber nicht genug damit: Im Oktober 2015 hatte die Basler Regierung den Baselbietern eine jährliche Entlastung von 20 Mio. bis 2019 zugesagt.
Gegenüber den aktuellen Zahlungen – Verhandlungsziel der Baselbieter waren mindestens diese 20 Mio. und zwar auf Dauer – bezahlt Baselland ab 2020 aber 10 Mio. Franken mehr.
Man darf auf die Reaktionen der Parteien gespannt sein, wobei vorallem die Stellungnahme der FDP von Interesse sein wird.
Die will mit verschiedenen Vorstössen erreichen, dass Baselland nur noch 120 Mio. Franken an die Uni überweist.
Sollte die FDP an dieser Zielsetzung festhalten, wird die Uni-Vorlage mit Unterstützung der SVP im Landrat wohl keine Mehrheit finden.
h.s. meint
HaHa, sparen? Die Studentenzahl wird abnehmen Geburten 1992 90’000, 2002 72’000. Da sind schon 20%.
https://leonhardeulerblog.wordpress.com/2017/06/26/die-universitaet-basel-muss-sparen/
Robert Schiess meint
Der Begriff „Sparen“ wird in all diesen Diskussionen immer falsch verwendet. Sparen bedeutet doch, dass man Geld in einen Sparhafen gibt und nicht KOSTENREDUKTION ist gemeint.