Jetzt ist der Sarah-Jane-Graben auch in der NZZ angekommen:
Vielleicht muss ich mal kurz die Bemerkung absetzen, dass ich seit dreissig Jahren im Geschäft bin. Ich weiss, wie man eingängige Schlagzeilen produziert und komplizierte Dinge auf den einfachen Punkt bringt. Dafür werde ich teuer bezahlt. 🙂
Markus Heiniger meint
SJ ist keine Hockeymom
Die Stellungnahme der SJ auf Tele Basel gab nicht viel her. Womöglich ist sie mit der Wortschöpfung SJG schlicht überfordert und zudem einfach zu nett, sich klar von der Vereinnahmung ihres Namens für eine Trennlinie zwischen Stadt und Landschaft zu distanzieren. Wäre sie etwas gewiefter im Kommunizieren, hätte sie sich kulturpolitisch klarer geoutet (nicht bloss auf dem Nebenkriegsschauplatz Kunstmuseum, für das sie einmal eine Lanze gebrochen zu haben erwähnte) und sich somit als Projektinsfläche für die Trenn-Benamsung aus dem Spiel genommen. Aber eine solch klare Distanzierung wird für eine Vertreterin der Frauen, welche es versäumen ihre politischen Rechte wahrzunehmen – das hat sie auch selber gesagt – eben eher schwierig.
Trotzdem: Ich selber kann mit der Bezeichnung SJG wie schon gesagt wenig anfangen. Für mich gibt es durch alle Musikstile hindurch unter dem Strich zwei Arten von Musik: Gute und schlechte. Ich möchte die Menschen überdies in dem ernst nehmen – und sie folglich auch an dem messen -, was sie machen. Bei SJ geht es um Musik.
Michael Przewrocki meint
„Sarah-Jane“ als Graben zu „missbrauchen“ ist ein Witz. Wer ist denn so vorbildlich offen und sagt was er denkt, frisch vo de Läbere weg? SJ. Da können noch viele Echte Vollschweizer etwas dazu lernen. Es braucht mehr Haltungen ala S-J.
Timon meint
Kann mir jemand eigentlich mal den SJG erklären? Ja, ich weiss schon, wo er geografisch durch geht und was er abtrennt. Jedoch verstehe ich nicht ganz, was damit Sarah-Jane zu tun hat. Der Röstigraben heisst ja auch so, weil die Romands kein Rösti essen.
Aber zu behaupten, dass SJG im Unterbaselbiet nicht beliebt ist, mag recht schwer sein. Auf ihrem Tourneeplan sind nebst diversen Auftitte in Mehrzweckhalen auch Events in Muttenz und Basel aufgeführt.
Ich finde diese Bezeichnung recht belustigend und gratuliere herzlich, dass er von der NZZ „geadelt“ wurde. Trotzdem halte ich ihn leicht populistisch, da er wenig mit ihr zutun hat.
Mittelmass meint
Das Sie sich zu keinem Statement gegenüber TeleBasel zu diesem Thema überwinden konnten finde ich schlecht.
Überhaupt macht es einen schlechten Eindruck wenn man irgendwo liest, der oder diejenigen waren nicht bereit dazu Stellung zu nehmen.
M.M. meint
Ja, ja, das ist ganz schlecht.
Aber in meinem Alter kann man machen was man will.
Ich habe schlicht keine Lust mehr, mich auf Telebasel zu sehen.
Ich fahre beispielsweise auch nicht mehr Velo oder Motorrad.
Mittelmass meint
Und wiedergewählt müssen Sie auch nicht werden. :=)
M.M. meint
Eben. Überhaupt nicht gewählt werden, um genau zu sein. Ich bin schon verheiratet.
U. Haller meint
Verleihe hiermit die Rose der Woche für diese Wortschöpfung. Das muss auch mal gesagt sein, auch wenn gewisse Kreise den SJG medienwirksam als out einstufen.
h.s. meint
Tatsächlich sind Sie ein Meister komplexe Verhältnisse so darzustellen, dass die Vereinfachung die durch Sie definierte Ziele befördert. Ob die Gesellschaft damit gedient ist, ist Betrachtungsansicht. 49,54% der Reinacher waren auch gegen die Subventionserhöhung. 48,28% der Liestaler unterstützen eine Erhöhung. Dies sind keine Graben. Dies sind kleine Varianten. Die Wahl ging verloren durch Hochnässigkeit seitens die Befürworter. Es ist nicht Ballett gegen Jodler, nicht Ländlermusik gegen Opernaria, sondern unterschiedliche Bedürfnisse. Wer Anregung sucht, geht zum Kunsttheater. Wer Entspannung sucht zum Volkstheter. Leider kosten Sonderanfertigungen mehr. Und der Konfektionswarenträger sieht nicht ein warum er denn Masskostum des andern zahlen soll. Wenn Kulturtempeln nicht einbinden werden Sie langfristig ausgeschlossen. Ein Graben ging nicht durch Baselland. Aber es verkauft sich Gut. Ein Graben ist negativ. Und Volksmusikanhänger gelten auch als wenig entwickelt. Sarah-Jane Graben ist somit ein hervorragender Werbeslogan. Aber sogar mit solche Slogans gewinnt man keine 50%+X. Es gab ein Graben. Arlesheim war 20% entfernt vom Kantonsdurchschnitt. Dass ist Signifikant. Aber diese Graben sieht M.M. nicht.
M.M. meint
summa cum claude 🙂
Markus Jörin meint
summa cum laude 😉