Die beiden Landräte Schafroth und Müller spielen mit dem Feuer und ich bin mir gar nicht so sicher, ob Ihnen das bewusst ist.
Bringen wir es auf den Punkt: Die Landräte haben es morgen in ihren Fingern, ob Herr Ballmer zurücktritt oder nicht.
Denn sollte sich morgen eine Mehrheit der Landrätinnen und Landräte dazu durchringen, Herrn Ballmer NICHT zum Regierungsratsvize zu wählen, müsste dieser ob dieser Schmach den Bettel hinschmeissen.
Allerdings würde ein solcher Eklat voraussetzen: In der geheimen Wahl müsste die Linksgrünemitte geschlossen jemanden anderen wählen. Das Resultat lautete dann 52 : 38 Stimmen gegen Herrn Ballmer.
Allerdings bin ich nicht so sicher, ob alle 38 FDPSVP-Bürgerlichen tatsächlich den Namen Ballmer auf den Wahlzettel schreiben werden.
Genauso wie für die SP könnte es auch für die SVP durchaus eine verlockende Option sein, Herrn Ballmer auf elegante Art in die Rücktrittsposition zu drängen.
Zumal Off-the-record die meisten froh wären, man könnte diese Diskussion endlich beenden.
Für die Landrätinnen und Landräte sind mit der Pressmitteilung Schafroth/Müller interessante Stunden angebrochen. Denn vielen wird erst allmählich bewusst, was die beiden Kollegen heute Morgen mit ihrem Vorpreschen angezettelt haben: Die Vertrauensabstimmung der Bevölkerung vom letzten Sonntag im Parlament zu einem Abschluss zu bringen.
Deshalb dürften die Telefone heute Abend heiss laufen und morgen stehen hitzige Fraktionssitzungen an.
Das wohl wahrscheinlichste Szenario: Die geheime Wahl wird Herrn Ballmer ein paar Gegenstimmen eintragen, aber er wird komfortabel zum Vize gewählt.
Die letzten Resultate:
2011 : Zwick 65 Stimmen
2010: Krähenbühl 65 Stimmen (Zwick 72 Stimmen als Vizepräsident)
2009: Wüthrich 64 Stimmen
2008: Ballmer 82 Stimmen
2007: Pegoraro 84 Stimmen, Ballmer (Vizepräsident) 72
2005: Der Tiefpunkt – Schneider-Kenel 55 Stimmen
Nachtrag 16:20 Uhr: Es war ein Fehler, Herrn Reber schon jetzt namentlich ins Spiel zu bringen. Er wird morgen als erstes seinen Verzicht aufs Vizepräsidium erklären müssen, so als Kollege, der er ist.
Hp. Weibel meint
Da haben wohl einzelne Landraete nicht verstanden, dass die Budgethoheit und damit auch die Verantwortung beim Landrat liegt. Nun auf den Finanzdirektor zu schiessen ist nicht nur inhaltlich falsch, sondern billig. Es braucht wieder eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Landrat und Regierung. Da muesste vielleicht auch die Regierung ihre Haltung in der Zusammenarbeit ueberpruefen.
Gotte meint
jaaaaa, dann sind wir doch mal gespannt. es wäre wirklich eine sehr elegante lösung und es ist zu hoffen, dass der landrat merkt, dass das volk von ihm als parlament mehr erwartet als das in der vergangenheit übliche abnicken der büza-wirtschaftskammer-klientelismus-vorlagen.