Dank Frau Fopp von bajour habe ich jetzt verstanden, um was es beim neuen Mediengesetz geht.
Denn sie bringt die Vorlage in einem lesenswerten Kommentar „Die rechtslibertären Propagandamaschinen“ so auf den Punkt:
Weil rechtslibertäre Medien, wie beispielsweise der Nebelspalter, von rechtslibertären Millionären finanziert werden, muss der Staat linke Medien, wie zum Beispiel bajour, finanzieren.
Sonst geht der „unabhängige Journalismus“ den Bach runter.
Aha.
Merke: In einer Blase bestätigt das Echo den Jodler.
Rampass meint
Fopp: „Die Rechten brauchen keine Medienförderung. Sie haben die Reichen.“
Hauptsponsoren bajour: Pharma-Erben (indirekt: Krankenkassenprämienzahler), Republik: Cerberus-Erben. Diese Erben können mit ihrem Geld natürlich machen, was sie wollen.
Wieso Tamedia, NZZ etc. trotz Gewinnen während der Corona-Krise zusätzliche Millionen aus der „Medienförderung“ erhalten sollen, ist schlicht nicht erklärbar. Weil ihre Besitzer zu den „guten Reichen“ gehören? Was natürlich nicht stimmen kann, da ihre Medien nicht als teures Hobby aus der persönlichen Portokasse alimentiert werden.
Gabi Mächler meint
Kommentare wie von Andrea Fopp und Christian Keller sind das eine, heute in der REPUBLIK ist eine – m.E. weitgehend wertneutrale – Auslegeordnung als Basis für die Befragung der „Verlegerschaft“ (= AbonnentInnen), die sich zu lesen lohnt: https://www.republik.ch/2022/01/05/mediengesetz/befragung.
Aus Vernunft und Liebe zur Medienvielfalt kommt man dann m.E. nicht um ein Ja herum.
Und weil es sich so gehört, auch noch ein Disclaimer: als Geschäftsführerin der Stiftung für Medienvielfalt habe ich in den letzten drei Jahren einige Businesspläne von Medienprojekten gesehen. Allein Leserfinanziert schafft es kaum jemand (von Werbefinanzierung ganz zu schweigen). Ist denn die Abhängigkeit von (reichen) Gönnern oder der (raren) Gunst von Stiftungen besser als demokratisch legitimierte Bundesgelder?
Arlesheimreloadedfan meint
Herzlichen Dank,Frau Mächler.
Die republikanischen Kommentatoren,liefern die Argumente für ein Nein auf dem Silbertablett!
Die wollen „Kröten schlucken“! Wo bleibt Pro Natura,hat es zu viel Kröten?
Die wählen zwischen „Pest und Cholera“! Mir reichen 2 Jahre Covid-Theater!
Staatsgeld sei viel besser als der Milliardär Blocher! Basel ist die einzige Region,der Schweiz,in der es noch 2 Zeitungen gibt! Dank Blocher,und das Einzige was er erreicht,war,das er für die meisten Basler,ein unmöglicher Protz ist.
( Nebenbei rottete er in Basel beinahe die SVP aus)
Gabi Mächler meint
Schauen Sie sich die beiden „Basler“ Zeitungen mal genau an, Arlesheimreloadfan: die eine wird von Aarau gesteuert und die andere von Zürich. Der zugestandene Lokalteil wird immer dünner. Glauben Sie wirklich, dass sich das in den nächsten Jahren zum Guten verbessert oder nur schon so gehalten werden kann? Dann gucken Sie sich mal die Chronologie der Schweizer Medienkonzentration an: https://www.republik.ch/2021/12/23/chronologie-der-schweizer-medienkonzentration
M.M. meint
Okay, dumme Frage, weil ich’s nicht weiss: Wenn der Tagi/die BaZ ein paar Millionen ausbezahlt bekommt, bleibt das Geld dann in Basel für den Lokalteil? Oder fliessen die Beihilfen in den grossen Tagitopf?
Arlesheimreloadedfan meint
Frau Mächler,herzlichen Dank für ihren Link.Er erinnert mich,wie ich selbst das Zeitungssterben miterlebte.In der Frühschichtpause, verliess ich meine Druckerei um in der Hauptpost das Fach zu leeren.Im Papierkorb lagen meist sämtliche Ostschweizer Lokalzeitungen.Absolut druckfrisch und unberührt. Für mich als geborenen Papierfetischisten war das ein Delikt,wie konnte Martin Rosenberg, selbst Journalist und Schöpfer der Zauberformel,eine derartige Verachtung für die Arbeit seiner Kollegen zeigen.Wenn ich nachmittags den ganzen Haufen durchackerte,standen überall dieselben Müllmeldungen der SPK.
DAS Zeitungssterben ist Geschichte,jede weitere Konzentration wäre höchstens noch eine Liquidation,wie jetzt beim Zofinger Tagblatt.
Jannick Moser meint
Frau Fopp vom eher linksgerichteten „Bajour“- Portal erklärt die Welt.
Herrlich.
Herr Christian Keller vom bürgerlichen „Prime-News“- Portal erklärt die Welt.
https://primenews.ch/articles/2022/01/der-ringier-chef-als-totengraeber-des-journalismus
Herrlich.
So – jetzt wissen wir Bescheid.
Persönlich: Glaub Keller irgendwie mehr…..