Bei der Basellandschaftlichen Zeitung haben sie sich kürzlich von Herrn Dähler, dem Chefredaktor, getrennt. Was eigentlich schade ist, wir haben dessen Kommentare immer mit grossem Amüsement gelesen.
Sei’s drum.
Nun, Herr Dähler war gegen ein Nachdenken über eine Kantonsfusion. Ein Kommentar, wie er heute von Matthias Zehnder in der bz zu lesen ist, wäre vor ein paar Wochen nicht möglich gewesen.
Dessen nüchterner Befund:
Gerade Jugendliche können kaum mehr nachvollziehen, dass auf so kleinem Raum zwei Kantone ein Existenzrecht beanspruchen. Sie verstehen den historischen Bezug nicht mehr, sei es nun den Bezug auf Hülftenschanze und Befreiung von der Stadt auf der Landschaft oder den Bezug auf die Trotzreaktion nach Teilung und Teilenteignung in der Stadt. Nicht, weil sie nichts davon wissen, sondern weil in ihrem Alltag davon nichts mehr spürbar ist.
PS: Sollte die Abstimmung über die Fusionsinitiative durchkommen, könnte man sich ja überlegen, keine Verfassungsräte über 50 zu wählen. Es ist schliesslich das Thema der nächsten Generation. Wir haben die Diskussion schon mal mitgemacht.
Nachtrag eine halbe Stunde später: beim Weiterblättern sehe ich, dass Herr Dähler ja auch noch was zur Fusionsinitiative schreibt. Etwa das Gegenteil von dem auf der Front, wenn auch mit angezogener Handbremse.
Siro meint
Bei nur 7792 Unterschriften in Baselland und Basel-Stadt? Ich glaube alleine schon ob dieser Zahl und ob der Exponenten dahinter nicht, dass ein Bedürfnis der jungen Generation vorhanden ist, die Grenzen von vor 1832 wiederherzustellen. Was interessiert dieser ewige Rückblick auf die Trennung im vorletzten Jahrhundert? Die Region Basel ist schon seit der Antike von den abenteuerlichsten Grenzziehungen geprägt, wollen wir diese auch ständig neu aufrollen? Wichtig ist doch, dass Grenzen insofern belanglos sind, weil Menschen, Waren und Dienstleistungen möglichst frei darüber Verkehren können. Aufgabe der jeweiligen staatlichen Hoheit ist für mich nur, dies den Bürgern zu garantieren.
gotte meint
schon mal die samstage vor den coops und migros des baselbiets beim unterschriften sammeln verbracht? so sieht nämlich politischer alltag aus, wenn weder svp noch wirtschaftskammer-geld eine initiative unterstützt. unterschriftenzahlen lassen einzig und allein einen rückschluss auf die im sammelstadium vorhandenen mittel und den organisationsgrad der sammelnden zu – sie sagen nichts über die akzeptanz.
Siro meint
das ist keine initiative von ein paar idealisten. sämtliche basler parteien von grünen bis svp, die cvp bl, die sp bl, die grünen bl stehen dahinter, auch die handelskammer und einige unternehmer. die mitglieder dieser organisationen alleine, hätten die unterschriften ohne einzige standaktion zusammenbringen müssen.
was die initianten verkennen ist, dass kein bedürfnis nach willkürlichen grenzverlegungen besteheht. die realität hat die rückwärtsgerichteten fusionisten eingeholt, die in die zeit vor 1832 zurück wollen. die kantonsgrenzen spielen bei vielen eben wirklich keine rolle mehr. sie möchten rechtssicherheit und von den politischen planspielen in ruhe gelassen werden.
M.M. meint
Ich seh das Problem nicht: die Initiative ist mit mehr als die benötigten Unterschriften zusammengekommen.
Was auffällt: die Gegner sind viel lauter als die Befürworter. Warum eigentlich?
Siro meint
man wird an den erwartungen gemessen
etwasanderekritik meint
Die Beiträge und Kommentare von Matthias Zehnder sind generell sachlich und nüchtern geschrieben, ff. lesenswert!
…Aber er ist auch kein typischer Journalist, sondern Philosoph – soll heissen: Er denkt! 😉
Rampass meint
Warum ist wohl „fusion“ ein wesentlicher Bestandteil des Ausdrucks „Konfusion“?!
Rampass meint
PS: mal wieder typisch BaZ, Inkompetent hoch 3. Frau Paone kriegts nicht fertig, die Unterschriftenzahl aus BS für Kon-Fusion richtig wieder zu geben. Liebe Frau Paone es sind nicht 36921 es sind nur 3621! Aber wer muss als Journi schon lesen können, schreiben reicht ja offenbar schon…
Rampass meint
PPS: und dann noch dies für Oberfusionierer und Banker Herrn Kirchmayer: Das ist ja wohl voll in die Hose gegangen. Gerade mal mickrige 7792 Unterschriften aus 2 Kantonen. Sorry, das ist eine Lachnummer. Kümmert euch lieber um Wichtiges als um völlig Nutzloses.
M.M. meint
Phase I des Drehbuchs: Unterschriftenzahlen kleinlächerlichreden.
Phase II: Herr Gysin rudert argumentatv zurück: er brauche ja nur 1’500 Unterschriften für seine Mogelpackungsinitiative, hätte er sich nur es bitzeli angestrengt, dann könnte spielend mehr zusammenbekommen.
Dialog, kürzlich, auswärts:
Ah, Sie sind auch aus Basel?
Ja, Sie auch? 🙂
Ja, hört man ja 🙂
Ein paar Sätze weiter:
Wo in Beasel wohnen Sie denn?
Ehm, wir wohnen nicht in der Stadt, wir kommen aus Birsfelden. Und Sie?
Aus Arlese 🙂
Rampass meint
@MM: was?!: „kleinreden“. man muss nichts kleinreded, das schon klein ist.
Rampass meint
Aahhh, jetzt haben sie’s gemerkt nebenan bei der BAZ… (lesen offenbar diesen Blog)…