Nein, Wahlsiege tun nicht allen gut.
Zum Beispiel den Hinterbänklern bei der SVP. Weil so ein Wahlsieg das Ego aufpumpt bis es platzt.
Es sind die Adabeis der Volkspartei, die, frisch in ein Amt geschubst, der festen Überzeugung sind, sie hätten jetzt die Welt erobert.
Bei einer Wahlbeteiligung unter 50 Prozent.
Es könnte demnach der Verdacht aufkommen, dass sich dieser Partei eher solche anschliessen, die etwas Mühe mit ihrer Rolle im richtigen Leben haben.
Bei der SVP ist man wer, kann losargumentieren, auch wenn man selbst keine vier Sätze formulieren kann.
Die Partei stellt jedem und jeder knallige Sätze zuhauf zur Verfügung.
Einer, der sich schon seit Jahren selbst überschätzt, ist Herr de Courten.
Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass der Mann als Baselbieter Irgendwiewirtschaftsförderer irgend etwas zustande gebracht hätte.
Ausser, dass alle ziemlich froh waren, als er seinen Job gekündigt hat.
Nun will ich hier keineswegs behaupten, Herr de Courten sei im Nationalrat die letzte Pfeife.
Ja ich bin sogar überzeugt, dass er dort den Job ordentlich erledigt. So wie es in einer Fraktion von jetzt dann 65 Leuten von ihm erwartet wird.
Und dann bringt er noch dieses und jenes Thema in Bern ein, das ihm von dieser und jener Wirtschaftsgruppe vorgelegt wird. De Courten „hat im Bundeshaus den Ruf eines Pharma-Lobbyisten und Deregulierers“, sagt Kollega Frehner aus Basel-Stadt.
Was will man mehr.
Nun aber sagt Herr de Courten: „Ich stelle mich dieser Herausforderung.“ Und meint damit, er wolle Bundesrat werden.
Und er analysiert für uns, die von nichts eine Ahnung haben, schon gar nicht von Bundesratswahlen, haarscharf: „Man kann diese Aufgabe nur übernehmen, wenn die Kantonalpartei, die Fraktion und die Bundesversammlung einem diese zutraut.“
Wow, welch geistige Klarheit!
„Es gibt in der SVP brillantere Köpfe als de Courten“, zitiert die bz einen Berner Fraktionskollegen. Er sei kein Teamplayer.
Damit ist das Thema für uns – und erst recht für ihn – erledigt.
PS: „Wenn Thomas de Courten Bundesrat werden will, so hat er meine volle Unterstützung“, sagt die frischgewählte Frau Sollberger. Was nun wirklich keine Überraschung ist.
Michael Przewrocki meint
Sie sollen Köppel wählen dann sind wir den Lautsprecher in den Medien los…. Ironie aus.
Grummel meint
De Courten «Bundesrat»? Warum denn nicht? Heute ist ja schon jeder Abwart «Facility Manager».
Was ihn für das «hohe Amt» qualifiziert? Nun, Präsenzzeiten kann er einhalten. Das hat er schon bewiesen.
Und nach vier Jahren «Mühe mit dem Aufstehen» gibt’s lebenslang Rente. Was will ein «Politiker» mehr?
Städter meint
Ich sag nur: Je ka mi…
..Veranstaltung Bundesratswahlen…
Philippe Anex meint
Einen Bundesrat aus der Nordwestschweiz zu stellen, wäre tatsächlich nicht falsch. Nun braucht es aber noch einen Kandidaten, der von einem grossen Teil der Bevölkerung getragen wird, sonst nützt die regionale Herkunft denkbar wenig. Viele Politiker, die die SVP stellt, sind aktuell in ihrem Amt, weil die Partei mehr Sitze erhält, als dass sie diese mit geeigneten Kandidaten besetzen kann. Herr De Courten zählt wohl auch zu diesen.
Sissachr meint
TdC’s Ansichten haben soviel mit der Nordwestschweiz zu tun wie Besarabien mit dem Bikiniatoll. Da können wir auch einen Innerschweizer oder Südchinesen in den Bundesrat wählen, die würden die Region genausogut im Bundesrat vertreten.
Peter Braun meint
Ja, was soll er den sonst tun. Die letzte Rettung kann für Ihn nur der Weg nach oben sein. Ok, er könnte sich auch als Flüchtling versuchen. Aber sonst? Zappenduster.
Henry Berger meint
Tja, die Personaldecke bei der SVP ist halt immer noch sehr dünn und je mehr Positionen es durch den steigenden Wähleranteil abzudecken gilt um so offensichtlicher wird dies…
Albi meint
Also das ist jetzt eine unfaire Unterstellung. Die SVP – und nicht nur diese – kann im gewünschten und gewählten Politikprofil noch einiges Personal zur Verfügung stellen, das perfekt diesem Profil entspricht: Trachtenmaitli, nette, farbige PolitkerInnen mit klarem Leistungsausweis im lokalen Gewerbe. Es gibt da überraschende Überschneitungen auch zur CVP, den Grünen und der FDP. Die klar erkennbare Profillosigkeit dieser Gewählten entspricht offenbar der Nachfrage der Wählenden. Selbst bei denjneigen Parteien mit sinkenden Wähleranteilen.