Online lese ich selten die Beiträge der Redaktion. Die Kommentare sind viel aufschlussreicher. Da hat das Volk weitgehend ungefiltert zu Wort und sondert deshalb seine Weisheiten frisch aus dem Bauch ab.
Zum Beispiel über Polen, das bekanntlich ein gespanntes Verhältnis zur EU-Zentrale in Brüssel pflegt. Da wird diskutiert, als ob die Schweiz selbst in der EU wäre:
Da die Polen noch nicht einmal Mitgliedsbeitrag(keinen nennenswerten) zahlen,sollten sie sich wenigstens an die Regeln halten.Dieses populistische Geplänkel könnte sie noch teuer zu stehen kommen.
Und dann halt das übliche EU-Bashing.
Die Erklärung?
Irgendwann, so vor zehn Jahren etwa, hat in der Schweiz ein flächendeckende Delete-Operation stattgefunden: Delete „Deutschland“ paste „EU“.
Und die Nachkriegswelt in der Schweiz war wieder in Ordnung.
Derweil können die Briten täglich neue Nachrichten lesen, weshalb das ziemlich heavy wird mit dem Brexit. Nicht nur Fluggesellschaften, auch der Discovery Channel und andere in London beheimatete internationale TV-Unternehmen müssen demnächst aufs Festland zügeln.
Von wegen EU-Lizenzen.
Morgen erscheint in der BaZ ein positiv gestimmter Kommentar. Von mir.
Ich lobe den Sommer, Herrn Weber und Herrn Koller, sowie Coop und das Trinkwasser. Und vom Gesundheitswesen bin ich auch begeistert.
Wenn du die Welt nur negativ siehst, dann ist sie’s auch. Jetzt kann man mir vorwerfen, dass diese Mittwochskolumne vorwiegend, wenn nicht ausschliesslich die (politische) Welt als negative Vorstellung zeichnet. Ich nehme den Vorwurf entgegen. Weshalb ich den Rest der Kolumne darauf verwende, über Dinge zu schreiben, die ich gut finde.
Wer keine Lust hat, das zu lesen soll doch weiterblättern. Wie die meisten das tun.