Gestern habe ich die Frage gestellt, weshalb eigentlich die FDP der SVP zu einem zweiten Regierungsratssitz verhelfen soll. Diese Frage geht von der Überlegung aus, weshalb die FDP ein Bündnis mit der SVP als einzige Option betrachtet.
Sie hätte das gar nicht nötig.
Es ist schlicht und einfach eine Tatsache: die FDP verfügt über die beste Fraktion im Landrat, hat die besten Leute am Arbeiten. Von keiner Fraktion gehen derart viele Impulse aus, werden derart profunde Beiträge geliefert wie von der FDP.
Die Besten der Fraktion:
- Christoph Buser, der derzeit führende Kopf in der Baselbieter Politik, weiss im Unterschied zu den meisten im Landrat, was er will.
- Monika Gschwind legt die Finger in die richtigen Wunden und liefert seriöse Arbeit ab.
- Siro Imber bringt kompromisslos den (wirtschafts-)liberalen Standpunkt in die Diskussion ein. Kluger Lektor von Gesetzen, bringt Wunschdenken und Realisierbares auf den Punkt.
- Werner Rufi ist ein hervorragender Jurist.
- Balz Stückelberger, kompetenter Arbeitgeber-Interessenvertreter, verkauft sich unter Wert.
Würde die FDP, statt sich weiterhin an die SVP anzulehnen, zur Mitte schwenken, könnte man ihr mit diesem Personal die Führungsrolle nicht streitig machen.
Sie würde die CVP marginalisieren, nicht zuletzt, weil diese insgesamt eine grottenschlechte Fraktion stellt.
Selbst Toni Lauber entwickelt sich zur grossen Enttäuschung.
Der Mann lässt jeden Mut vermissen, hat bis jetzt noch keinen einzigen originellen Gedanken zur Finanzsituation des Kantons entwickelt. Statt Klartext zu reden, verlegt er sich auf buchhalterische Kosmetik, macht dort weiter, wo Herr Ballmer aufgehört hat.
Nahtlos.
Das zentrale Problem der FDP: Sie verwechselt den Dauerschulterschluss mit der SVP mit einer Strategie. Weil sie keine hat.
Erster Schritt zu einer Strategie: Man nimmt zur Kenntnis, dass man nicht mehr 25 sondern nur noch 12 Sitze im Landrat hat. Man begnügt sich damit, einen Nationalrat zu stellen und einen Regierungsrat. Punkt.
Diesen neuen Realitätssinn ist der Ausgangspunkt für das weitere politische Handeln. Und für einen Fünfjahresplan mit Inhalten, Zielen und Personen.
Und arbeitet den ab.
Erster Punkt: die FDP muss den zweiten Regierungssitz sowohl für die SVP als auch für die SP verhindern, weil dies nicht in ihrem machtpolitischen Interesse ist.
Sie darf sich nicht in eine Minderheitenrolle drängen lassen.
Dann konzentriert man sich auf die Kommissionssitze und rechnet mal durch, wieviel man mit 12 Vertretern in der Mitte besetzen kann. Es sind mehr, als man glaubt. In den Kommissionen wird bekanntlich Politik gestaltet.
Der Nationalratsitz ist in dieser Konstellation ebenfalls garantiert. Wer eher zittern müsste bei einem FDP-Schwenker, wäre die CVP.
Redbüll meint
Mal eine Frage,werter MM, langweilt Sie das nicht langsam, über die völlig belanglosen Parteien in BL zu schreiben? Bzw. sind Sie möglicherweise derart müssiggangsbezogen gelangweilt, dass Sie über sowas Langweiliges wie die Parteien schreiben!
Schon nur die historisch gesehen, kurze Lebensdauer Ihres Blogs zeigt doch deutlich, dass es sich immer wiederholt und darum gleich bleibt.
YGYN meint
Es gibt so viele Baustellen im Baselbiet und dann das!
http://www.tageswoche.ch/get_img?ImageWidth=640&ImageId=4562832
Zitat Tageswoche: „Die Grundsteinlegung hatte vor allem symbolischen Gehalt. Die Basler Regierung hatte beschlossen, den Amtskollegen von der Landschaft die Bühne zu überlassen.“
Ei der Daus…
M.M. meint
Ich schreibe hier nur, damt Herr Redbüll kommentieten kann 😉
Redbüll meint
Wie bitte?! Sie schreiben nur für mich… zuviel der Ehre… 😉
gotte meint
allerdings! er tut es nur für mich!
Redbüll meint
Sehn‘ Sie, werte gotte, bei ihrem post ist das „allerdings“ zuviel und ein smiley mit zwinker zu wenig, damit es humorig rüber kommt. so entsteht in mir der eindruck, als könnte ein ganz leichter Anflug d’ardeur auszumachen sein. 😉
Schewardnadse meint
Sorry, habe von Ihnen selten so einen Stuss gelesen. Einzig die Beurteilung von Balz Stückelberger passt einigermassen. Siro Imber redet sich im Landrat jeweils in Rage und aus jedem Satz, den er absondert, trieft sozusagen heraus, dass er Jura studiert hat. Buser ist genau wie Gysin, wenn nicht schlimmer. Überall die die Finger drin haben, aber für fast nichts verantwortlich sein. Monika Gschwind meint sie sei gut, das ist gefährlich. Rolf Richterich haben Sie noch vergessen, der vergreift sich im Landrat und in den Medien regelmässig im Ton und ausser Heimatrethorik für das Laufental hat er wenig zu bieten. Bei Toni Lauber zeigt sich, dass die Sachzwänge sich nicht ausser Kraft setzen lassen. Bin total anderer Meinung als Sie, aber das ist ja nichts neues.
M.M. meint
in der Tat, war aber trotzdem nett von Ihnen zu lesen 🙂
Schewardnadse meint
Okay, es war reine Provokation Ihrerseits 😉
Redbüll meint
…dann halt „reverse bashing“ statt „reverse psychology“ 😉
liberopoulos meint
Unter den Blinden sind auch die Einäugigen Könige.
Redbüll meint
Werter MM,
die Tatsache, dass Sie sich i.d.R. und zur allg Unterhaltung in FDP- bashing ergehen und Ihr Sarkasmus mitunter schwer als solcher zu erkennen ist, hindert mich daran, diesen Ihren Beitrag nicht ganz ernst nehmen zu können.
Originell ist Ihr Beitrag allemal, auch wen man ihn unter dem Titel „reverse psychology“ betrachtet; bzw. dahinter die Absicht vermutet: „Jetzt bring ich der FDP mal dem Schmus und beobachte, was passiert.“
Redbüll meint
Ich meinte natürlich: …hindert mich daran, diesen Ihren Beitrag ganz ernst nehmen zu können.
Sorry für die falsch platzierte Doppelnegation.
M.M. meint
Wenn sie und ich dort in Liestal hocken würden, sähe die Beurteilung der FDP anders aus, kein Zweifel. 🙂
Redbüll meint
aaahhh, dacht‘ ich’s mir doch…;-)