Der ziemlich linke Quartierdienst Bajour versucht sich in unabhängigem Journalismus.
Selbstverständlich ganz mutig, in dem in Kooperation mit dem Sonntagsblick(!) kurz vor Torschluss nach ein paar Haaren in der Herzog-Suppe gesucht wird.
Herausgekommen ist eine ziemlich wirre Geschichte um das Biozentrum, die Messe Schweiz, die BKB und die Eymanns.
Um nach viel anderem Blabla mit dem Fazit zum Enden: „Doch hängen blieb nichts.“
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Sie erinnern sich an dieses Bahnerth-Porträt von Eva Herzog?
Wenn nicht an dessen Wortlaut so zumindest an die lautstarke Empörung, die bis heute nachhallt, wenn die Begriffe „BaZ“ und „Herzog“ in einem Satz verwendet werden.
Eigentlich erstaunlich, denn der Beitrag erschien, halten Sie sich fest, im Dezember 2012.
Sie wollte nicht mit ihm reden, sie redet überhaupt nicht gerne mit Journalisten.
Mal abgesehen vom „Hüftschwung“ und einer Bettvermutung hat Bahnerth vor zehn Jahren einiges, was es zu Eva Herzog zu sagen gibt, in Stein gemeisselt.
Denn empört war die linke Szene, weil Bahnerth mit dem ganzen Rest direkt ins Schwarze getroffen hat:
Als Herzog 2005 auf dem politischen Olymp Basels angekommen war, hat sie gleich mal alle Kadermitarbeiter entlassen, die nicht auf ihrer Linie waren. Das war nicht nett, aber nützlich. Vielleicht ist das ihre wirkliche Stärke, sich umgeben mit den richtigen Leuten.
Und: Weil’s so und ähnlich immer mal wieder ohne Quelle zitiert wird, noch das:
Über ihre inzwischen siebenjährige Arbeit als Finanzdirektorin gibt es nicht viel zu sagen, ausser dass sie die Finanzen eisern im Griff hat. Es ist eine solide, keine mutige oder gar visionäre Finanzpolitik. Aber auch eine, die keine Rücksicht nimmt auf die Claqueure unter den Genossen. Innerhalb der Sozis ist Eva eine Bürgerliche, der Pragmatismus im Zweifel näherliegt als Parteiparolen. Sie gilt als zielstrebig, fleissig, beratungsfähig, dossierfest, gewieft im Erreichen ihrer Ziele, manchmal als ermüdend, gelegentlich als rechthaberisch und kompromisslos.
Mit einem Ende von Mensch zu Mensch:
Ich würde Eva Herzog gerne fragen, ob sie glücklich ist. Und ich würde gerne wissen, was sie vermisst. Fragen, wie hart es ist, hart sein zu müssen. Und wann sie das letzte Mal getanzt hat.
Wer alles lesen möchte:
Arlesheimreloadedfan meint
Herzlichen Dank, Manfred Mesmer.
Dank Ihrem Hinweis las ich die beste Arbeit auf Bajour.
Keine Ahnung warum man auf jegliche kritische Betrachtung, hysterisch reagieren muss.
Würden mit Rösti und Baumschneider, nicht bloss 2 erstklassige Subventionvertreterinnen, sondern beides Lobbyisten des Freibergerpferds im Bundeshaus einziehen ,fände ich das SAULUSTIG.
Fehler machen Alle. Wenn Frau Herzog die verdrängen muss statt dazu zu stehen,wird es in Bern nicht besser.
Anonymus meint
Köstlich, Herr Messmer, köstlich und absolut treffend… vor allem der Bajour teil…