Zur abgeschlagenen Position von Herrn Dürr in den Basler Regierungswahlen gibt es aus meiner Sicht dem, was ich im Oktober vor zwei Jahren über ihn geschrieben habe, nichts hinzuzufügen.
Also einfach copy+paste:
Möglich, dass ich mir nun eingestehen muss, dass ich zu alt bin. Weil mir diese neue Generation von Politikern mehr Rätsel aufgeben als Antworten anbieten.
Zum Beispiel Baschi Dürr: Auch nach eineinhalb Jahren im Amt kann ich nicht erkennen, was der Mann will und für was er denn eigentlich steht.
Selbstverständlich: Der Mann ist ein eloquenter Nicht-vom-Blatt-Leser, ein talentierter Freiredner. Aber bei mir ist kein einziger Satz hängen geblieben, bei dem ich sagen könnte: „hört, hört“. Selbst wenn er seine Gedankenwelt im Lokalblatt auf einer ganzen Zeitungsseite ausbreitet.
Irgendwie kommt es mir so vor, der Mann sei sein eigener Regierungssprecher. Und missverstehe damit seine neue Rolle grundlegend.
Oder ist es vielleicht so?
Oder ist es vielleicht so, dass Herr Dürr noch immer der gleiche ist, wie damals, als er sich zum Vizepräsidenten der Liberaldemokraten hochgeredet hat, er der Hoffungsträger, der zwar viel jünger an Jahren war, als die anderen in der vornehmen Vorstandsriege, was jedoch niemandem auffiel, weil der frühgereifte Mann ohne Jugend sich vortrefflich in die vergreiste Gedankenwelt des elitären Zirkels eingepasst hat?
Baschi Dürr, dem spätestens dann zu verstehen gegeben wurde, dass er nicht dazugehört zum Kreis der qua Geburt Auserwählten, als es um höhere Weihen ging, dass nur Herr Eymann die Ausnahme von der Regel bildet, folgerichtig zur FDP wechselte, dass Herr Dürr mit anderen Worten einfach in seiner Persönlichkeitsentwicklung dort stehen geblieben ist, wo er schon beim Einstieg in die Politik stand, ein limitiert Frühvollendeter?
Im Sicherheitsdepartement hat man es jedoch mit erwachsenen Menschen zu tun.
Feuerwehr, Polizei, Sanität – Herr Dürr zeigt im Moment, was man da alles falsch machen kann, wenn man meint, man sei noch immer ein junger Hoffnungsträger. Feuerwehr, Polizei, Sanität – den Männern und Frauen, die täglich an der oftmals alles fordernden Front tätig sind, ist Redegewandtheit und adrettes Auftreten ziemlich schnorz egal.
Die wollen einen Vorsteher, der mit ihnen so redet, wie sie reden und nicht wie einer, der daherredet als sei er noch immer der Pressesprecher von Roche.
Aber wie gesagt, vielleicht bin ich einfach zu alt, um diesen Nachwuchspolitiker zu verstehen. Ich selbst bin wohl bei Karli Schnyder und Jögge Schild stehen geblieben.
Blacky meint
Baschi wird nun wohl Kommunikationsdirektor von Andres Burckhardt…
Henry Berger meint
So, jetzt wissen wir wenigstens, dass er nicht Regierungspräsident werden will!
Eigentlich macht er auf mich den Eindruck, dass er mit einer Abwahl ganz gut leben könnte. Anscheinend ist er ja im SiD nicht soo riesig glücklich, da er ja ansonsten nicht auf das Präsidialdepartment spekuliert hat, und nun ist er – bei einer erfolgreichen Wahl – weitere 4 Jahre zum ungeliebten SiD „verknurrt“? Wie gesagt, er könnte mit einer Abwahl wohl mehr als gut leben……
Esther jundt meint
Elisabeth Ackermann ist eine Katastrophe. Als Grossratspräsidentin hat sie keine Sitzung souverän geleitet. Meistens war es ein Chaos. Wenn sie nun Regierungsrätin wird, noch schlimmer Präsidentin, dann wirds peinlich für uns Frauen. Man wird sich schnell Guy Morin zurück wünschen. Das freut mich für ihn.
Daddy cool meint
Wie war das doch gleich kürzlich auf Ihrem Blog, Herr Messmer: „Frau Ackermann ist ein erfülltes Leben an der Gitarre zu wünschen“ ? Bevor Sie sich Herrn Dürr vorknöpfen, sollten Sie Ihre gesammelten Wahlprognosen analysieren.
M.M. meint
Ich habe noch nie eine Wahlprognose zu den Basler Wahlen abgegeben.
Die Wahl von Frau Ackermann zeigt einfach, dass es für eine Spitzenamt in der Politik nicht mehr braucht, als eine gute Gitarrenlehrerin zu sein. In Liestal. Was ja auch ein Kompliment an die Kantonshauptstadt ist.
Und dazu noch dieses Zitat: „Eigentlich bin ich nach all dem bürgerlichen Jux so weit, der Basler Linken einen Erdrutschsieg zu wünschen, inklusive Heidi M. in der Regierung. Dann können die Bürgerlichen vier Jahre weiterpennen“
Arlesheimreloadedfan meint
Oberst Farner machte für 1 Million,einen Kartoffelsack zum Bundesrat.Bei Oberst Blocher reicht mehr als das Hundertfache nicht,in der Basler Politik etwas zu Bewegen. Eigentlich ein ungeheures Kompliment an für die Basler.