Herr Ballmers Witzsparrunde für das Baselbiet ist es wert, das dazu verfasste Papier nach besonders schönen Trouvaillen zu durchstöbern. Wir sind dabei, einzelne Posten aufzudröseln. Das braucht etwas Zeit – eilt ja nicht.
Nächste Woche werden wir dann ein paar Müsterchen publizieren.
Zum Beispiel wie sich die Baselbieter Anwälte die Hände reiben, wenn Herr Ballmer das Amtsnotariat streicht. Und weshalb der Kanton trotzdem mehr Geld ausgeben muss.
Zu grosser Heiterkeit Anlass gibt Herr Ballmers Luftsparposten von über 50 Mio. Franken, bei dem noch nicht klar ist, wo die eingespart werden sollen. Wahrscheinlich wird’s auch hier am Schluss mehr kosten, das mit Blick auf die Pensionskassensituation.
Tja und dann werden wir sich auch noch dieser Beamtensparbeitrag von rund 30 Mio. Franken würdigen. Die Staatsangestellten sollen etwas mehr Effizienz zeigen, meint Herr Ballmer. Gut, die Woche mehr Ferien, die man vor den Wahlen noch husch-husch bewilligt hat, ist dabei schon ein Problem.
Und vielleicht gelingt uns noch diese oder jene überraschenden Hintergrundinformation zu diesem oder jenem Sparrundenthinktänkler. Da bohren wir derzeit Löcher in ein hartes Brett.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Sparübung wird hier zu einigen heiteren Stunden Anlass geben.
PS an unsere Leser: Helfen Sie mit. Lesen Sie die Berichte der Regierung. Wenn Sie Ihren Lieblingssparposten gefunden haben, posten Sie ihn in der Kommentarspalte. Am Besten belegt mit der entsprechenden Nummer und Seite, damit die Landräte, die hier mitlesen, nicht lange suchen müssen.
Hp. Weibel meint
Dieses http://www.baselland.ch/fileadmin/baselland/files/docs/parl-lk/berichte/2011/2011-144.pdf Geschäft zeigt einmal mehr, wie renitent sich Regierung und Verwaltung verhalten. Im Sparpaket ist noch von „Optimierungen im Schnittstellenbereich der Informatik“ in der Grössenordnung von 2 Mio. Wir haben aber einen 2-stelligen Millionensparbetrag aufgezeigt.
Hp. Weibel meint
sorry, muss natürlich heissen: „in der Grössenordnung von 2 Mio. die Rede. Wir haben aber…“
Meury Christoph meint
Baselbieter Sparpaket: Der Ansatz ist falsch und ich würde in jedem Fall eine anderen Denkansatz wählen.
Am Beispiel des Birsfelder Hafens kann ich dies kurz explizieren. Das Areal des Hafens ist gross und liegt ausserordentlich günstig (Stadtnähe und Verkehrs-Erschlossenheit). Das Areal wird aber vom Kanton aus wirtschaftlicher Sicht schlecht bewirtschaftet. Grosse Teile des attraktiven Areals sind mit Recycling- und/oder Lagerfirmen belegt. Damit ist die Wertschöpfung sehr gering. Hier müssten Firmen aus der Life Science Industrie, Dienstleistungsbetriebe mit hoher Wertschöpfung und Betriebe aus der Kreativ-Wirtschaft angesiedelt werden und es müssten Teile des Areals (in Flussnähe) als hochwertige Wohnzonen ausgezont werden. Der Kanton müsste hier aktiv eine «Umgestaltung» und «Umzonung» planen und hier modellhaft die Zukunft (siehe Zürich-West) planen. Ein dermassen attraktives Areal darf nicht wirtschaftlich vernachlässigt werden. Hier muss der Kanton bestrebt sein mehr Geld und letztlich auch mehr Steuern zu generieren. Die passive Haltung ist aber typisch für unseren Kanton. Das Hafenareal wird lediglich verwaltet. Verlierer dabei ist die Gemeinde Birsfelden und Verlierer ist aber auch der Kanton.
In diesem Zusammenhang stellt sich ja auch die Frage einer aktiven und offensiven Wirtschaftsförderung und was der Kanton real dafür tut.
Daher: Die kleinteilige Sparwut, welche letztlich alle nur verrückt macht, ist meiner Meinung nach nicht die richtige Stossrichtung.
Michael Przewrocki meint
Pensionierte könnten die nach der Sparübung Ueberlasteten ratis entlasten. Sonst halt noch einen Sonderposten einplanen für die vielen neuen Kranken.