Heute tagt der Landrat. Der hat zumeist jede Menge Traktanden zu bewältigen.
Heute sieht es danach aus, dass sie es nicht bis zum Traktandum 38 schaffen werden.
Das Traktandum 38 hat es jedoch in sich.
Mit Blick auf die Sparabstimmung von Sonntag.
In einer Interpellation hatte Herr Schafroth (GLP) sich nach dem Stand der Dinge beim Gebäudeunterhalt im Landkanton erkundigt.
Die Aussichten sind zum Wegziehen.
Konzentrieren wir uns auf die wichtigen Passagen der 8-seitigen Antwort:
Laut Impulsprogramm des Bundes (Aktionsprogramm Bau- und Energie in den 90-er Jahren) beträgt der empfohlene Instandhaltungsaufwand (Werterhalt) ca. 0.8 bis 1.1% des Gebäudeversicherungswertes und der Instandsetzungsaufwand ca. 1.6 – 2.6% des Gebäudeversicherungswertes.
Dieser Richtwert gilt allerdings für Gebäude, die stets nach Norm unterhalten worden sind und nicht wesentliche Unterhaltsmängel aufweisen.
Für die Instandhaltung resp. Werterhaltung der Liegenschaften wurde in den vergangenen Jahrzehnten ca. 0.4%, in den letzten zwei Jahren knapp 0.8% des Gebäudeversicherungswertes eingesetzt.
Wenn man das hochrechnet, hat sich in den letzten zehn Jahren im Landkanton ein Instandstellungstau von 500 bis 700 Mio. Franken (ca 60 Mio. im Jahr) gebildet (Durchschnitt 3% von 2.5 Mia. Franken Anlagevermögen).
Die 150 bis 200 Mio. für die Instandstellung der Sekundarschulhäuser sind da nicht mal mitgerechnet.
Für Heiterkeit würde dieser Satz im Pegoraro-Bericht sorgen, würde der Landrat bis zum Geschäft 38 vordringen:
Demgegenüber wurde die Massnahme BUD-4 Entlastungspaket 12/15 Reduktion des Aufwandes für Instandhaltung in den Bereichen Gebäude, Umgebung und Gebäudetechnik um 10% beschlossen.
Auf gut Deutsch heisst das: Wir geben zu wenig aus, aber macht euch mal keine Sorgen, wir haben beschlossen, noch weniger auszugeben.
PS: Die Universität Basel soll bis 2020 3 Mia. Franken investieren, davon darf BL 1.5 Mia. bezahlen. Mit was für Mitteln bitte?
PS: Das sind übrigens nur die Zahlen für die Hochbauten. Auch noch den Unterhaltsstau bei den Tiefbauten aufzuzeigen, deprimiert uns zu sehr.