Er will nicht.
Hat er gestern im kleinen Kreis verlauten lassen.
Anton Lauber, Baselbieter Finanzdirektor, will im Herbst nicht für den Ständerat kandidieren.
Damit ist die politische Karriere des Mitte-Politikers beendet.
Aus und vorbei.
Selbst im Regierungsrat hat er seine beste Zeit hinter sich.
Isi Reber, der die nächsten vier Jahre befreit aufspielen kann und Thomi Jourdan, die unguided Cruise missile der EVP, werden dem Silberrücken seine Grenzen aufzeigen.
So mag er noch davon träumen, 2027 als bürgerlicher Kandidat vom Regierungsamt ins Stöckli wechseln zu können.
Allein – Toni Lauber ist dann 65 und schlicht zu alt für ein neues Amt.
Mit Nationalrätin Samira Marti zum Beispiel, dannzumal 34, hat die SP die Zukunft im Angebot und nicht wie die Mitte die Vergangenheit.
Oder im Fall der dannzumal ebenfalls 65jährigen Graf ein Auslaufmodell.
Doch heute wäre Toni Lauber der einzige Kandidat im bürgerlichen Lager, der diesen Herbst tatsächlich die Chance gehabt hätte, Frau Graf zu schlagen.
Nur er hätte das bürgerliche Lager einen können.
Doch das SVP-Gift entfaltet seine Wirkung.
Die logische Ständeratskandidatin der Bürgerlichen wäre Elisabeth Schneider-Schneiter, Handelskammerpräsidentin und seit zwölf Jahren Nationalrätin.
Undenkbar? Undenkbar.
Das bürgerliche Lager ist angeschlagen, wie selten zuvor, weil jede Partei sich der Illusion hingibt, nicht sie, sondern die anderen seien schwach.
Der Rücktritt von Toni Lauber zugunsten des Ständerats hätte den jämmerlichen Zustand des bürgerlichen Lagers allen vor Augen geführt.
Statt über den Ständeratswahlkampf, hätte man über die Regierungsratswahlen geredet.
Auch in der Mitte-Partei aus gutem Grund: Die haben nämlich derzeit niemanden, der Lauber ersetzen kann.
Besonders jemanden, der das Gerangel mit der SVP überstände. Und das mit der SP.
Denn die Sozialdemokraten liessen sich die Möglichkeit nicht entgehen, ein paar Monate nach den verlorenen Wahlen doch noch einen zweiten Sitz in der Regierung zu ergattern, .
Zum Beispiel mit Adil Koller, der eher früher als später Regierungsrat werden wird will.
Das bürgerliche Lager ist schwer angeschlagen, man will es nicht wahrhaben.
Das hervorragende Wahlergebnis von Toni Lauber lenkt nämlich davon ab, dass nicht nur die SVP-Kandidatin nicht gewählt wurde, sondern dass die nun wirklich schwache SP-Frau Schweizer ein besseres Ergebnis erzielt hat, als Monica Gschwind.
Die an sich einen guten Job gemacht hat.
Womit wir bei der FDP wäre, die so tut, als spiele sie bei den kommenden Ständeratswahlen eine Rolle.
Sven Iäbnit wird gehandelt – wer ausserhalb der Politbubble kennt diesen Mann?
Saskia Schenker – die Frau ist ehrgeizig, klar, aber sie wird’s nur als Doppelkandidatur machen.
Eine Vorstellung, die Frau Schneeberger ziemlich nervös macht. 12 Jahre im Nationalrat und sie hat Angst vor Saskia Schenker.
Da war Hans Ruedi Gysin schon ein anderes Kaliber. Der sass 24 Jahre im Nationalrat und hat seine Wiederwahl höchstens als Koketterie angezweifelt.
Ah, fast vergessen: Balz Stückelberger. Nun, der ist gern im Gespräch, mehr ist da nicht (mehr).
Was bleibt also?
Die Bürgerlichen müssen sich ihre aussichtslose Lage eingestehen und den Basler Weg gehen.
Und gar nicht erst antreten.
Oder Eric Nussbaumer vorschlagen und damit das links-grüne Lager erschrecken.
Aber über so viel Humor verfügen sie nicht, weil: Wahlen sind wie die Basler Fasnacht – eine todernste Sache.
Michael Przewrocki meint
Nicht Inäbnit, Innerschweizergeschlecht?