Ich halte es nicht mehr so mit meinem Geburtstag. Irgendwann hat man schliesslich jede Menge Geburtstagsfeiern erlebt.
Was soll’s, sagt man sich deshalb irgendwann mal.
Seit etlichen Jahren beginnt auch mein neues Jahr am 1. Januar.
Was durchaus Sinn macht.
Denn auf die paar Monate bis im Mai kommt es nun wirklich nicht mehr darauf an.
Dieses Jahr also der 75ste.
Wobei ich gleich anmerken muss, dass ich vor das Geburtsdatum in den offiziellen Papieren das Adjektiv „angeblich“ setze.
Nicht weil ich das Faktum des Amtlichen nicht wahrhaben will, sondern weil da eine objektiv (auch von anderen) festgestellte Kluft zum Tatsächlichen besteht.
Mein Lebensgefühl bestätigt das.
Gemäss jüngster Messung im Fitnessstudio (CBody Composition Analyzer) beträgt mein biologisches Alter (verglichen mit meiner Altersgruppe) 59 Jahre.
Was man gemäss gesellschaftlichen Bild 75-Jährigen als „schmeichelhaft“ bezeichnen könnte, wäre da nicht die Gewissheit, dass das ziemlich gut hinhaut.
(Was auch die umfangreichen medizinischen Tests und Abklärungen letztes Jahr gezeigt haben; mein Körper altert, selbstverständlich, aber ohne Beschwerden und Beeinträchtigungen.)
Ich verfüge demnach über etwas Erfahrung mit dem Altern, (vor Jahren habe ich einige Male die Öffentlichkeitsarbeit für einen wissenschaftlichen Kongress für Alternsforschung betreut.)
Es gibt da fünf Punkte, die für ein zufriedenes Leben im Alter ausschlaggebend sind:
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- Geld – ich nenne das zuerst, weil Geld nun mal der Dreh- und Angelpunkt für alles ist. Richtig, man braucht nicht mehr so viel wie früher, aber noch immer genug.
- Partnerschaft – zusammen alt werden, ist ein doppeltes Glück.
- Familie – spannend mitzuerleben, wie die Kinder ihr eigenes Ding drehen. Und dich daran teilhaben lassen. (Demnächst sind wir zu vierzehnt.)
- Gesundheit, ja klar doch – Gene, vier Stunden Krafttraining pro Woche die Regel, ausgedehnte (Stadt)Spaziergänge, wenn’s wieder wärmer Joggen.
- Geniessen – Kochen, Reisen, Lesen, Garten und überhaupt.
Und einen hab ich noch: Skifahren mit den Enkeln – welch unbeschreibliche Freude.
Für beide.
Und Freundschaften? Das waren bei uns immer Lebensabschnittbekanntschaften, weshalb man sich – liegt in der Natur der Verbindung – früher oder später aus den Augen verliert.
Da schwingt kein Bedauern mit, ist eher befreiend. Weil man nicht in der Vergangenheit verharren muss, sondern offen für anderes weiterlebt.
Weil ich es gestern angetönt habe: In all den Jahren meines Rentnerdaseins habe ich einfach weitergearbeitet.
Nicht mehr auf Volltouren, klar doch, aber genau so, wie es viele, die das auch gerne täten, sich vorstellen: Herausfordernde und spannende Projekte mit und für Partner, die ich mag und die meine Erfahrung schätzen.
Mein letzter Jahresvertrag ist Ende Dezember ausgelaufen.
Ich kann also auf 59 Jahre Berufsarbeit zurückblicken, (ich habe mit 16 eine kaufmännische Lehre angetreten) .
Die Weichen für die Projektarbeiten der letzten zehn Jahre (und Geld fürs Alter) habe ich mit 36 gelegt.
In dem Alter habe ich mich selbstständig gemacht, meine eigene Firma gegründet.
Die andere wirklich gute Entscheidung in meinem Leben.