Hat in diesen oder früheren Tagen jemand etwas von einem fünf- oder gar zehn Kilometer langem Stau beim Grenzübergang Chiasso gehört?
Ich auch nicht. Gotthard ja, aber Chiasso?
Dabei muss man bei der Einreise nach Italien zum einen das europäische Grenzzertifikat mitführen, mit QR-Code.
A,B oder C-Land lautet eine der vielen Big-Brother-Fragen.
Schengen sei Dank müssen die C-Schweizer nicht in Quarantäne.
Benötigt wird auch ein negativer Covid-Test. PCR- oder Schnelltest ist egal.
Ziemliches Rumtelefonieren.
Kürzen wir ab: Am billigsten ist es am Euroairport. 40 Euro, Resultat in einer Viertelstunde. (PCR-Test in Muttenz: 130 CHF. )
Und dann anderntags Chiasso.
Grenzübergang.
Sechs Uniformierte.
Die winken dich nicht mal durch. Die tun gar nichts.
Also fährst du weiter. So wie vor Corona.
Was das soll?
Das ist ein Untertanengehorsamstest (ich liebe die deutsche Sprache).
Und, hurra, ich habe ihn bestanden!
Weil ich wusste, dass die nichts kontrollieren werden.
Denn hat mal jemand etwas von einem Stau in Chiasso gehört?
Markus Schöpfer meint
Tja, die haben vielleicht bereits alle Informationen über die meisten Fahrzeuge, die die Grenze passieren. Oder, die wissen wie Gewissenhaft die Schweizer sind. Die Gewissenhaftigkeit ist so hoch, wenn es ums Reisen geht, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Schweizer die Reiseformalitäten nicht gemacht hat, 1 zu 100 ist. Meine Schätzung, da im Gegensatz zur Impfaversion, die viele auch lautstark kundtun ohne irgend einen Nachteil zu erfahren, es beim Reisen ziemlich schief gehen kann, wenn man sich quer stellt. Und darum kontrollieren sie nur jedes 100tste Fahrzeug. Schauen wir aber nach Genf. Dort ist kein Mensch in der Stadt, und keiner wird reingelassen. Das Shake-Hands der beiden war freundlich, und ich denke, man kann beruhigt in die Ferien fahren. Die beiden werden den Job wieder aufnehmen, nach den 4 Jahren time out, und ich glaube, es kommt gut.
Michael Przewrocki meint
Auch Digitales Schwarzweiss voll unter Kontrolle.