Also mir geht es so, dass ich es total in Ordnung finde, wenn die Verwandtschaft dann wieder geht.
Nach ein, zwei Tagen auf Besuch.
Weshalb ich mich gewundert habe, wie enthusiastisch sie in unserer Umgebung Frauen und Kinder aus der Ukraine bei sich einquartiert haben.
Wildfremde Menschen, deren Sprache man nicht versteht und von deren Kultur man kaum eine Ahnung hat.
Und von deren Gewohnheiten.
Zum Beispiel, dass sie bis spät in die Nacht ihren Eintopf (Borschtsch) zu kochen pflegen, scheint der Running Gag in der Erzählung „weisst du, unsere Ukrainer..“ zu sein.
Nehmen wir jetzt einfach zur Kenntnis, dass es in der Schweiz lediglich einen Menschen gibt, der die Sache im Griff hat: Thomas Kessler, ehemaliger Stadtentwickler Basels mit Schwerpunkt Integration von Ausländern.
In der Sonntagszeitung gibt er (mal wieder) Tipps, „wie zartbesaitete Schweizer“ es richtig machen können.
Das Resümee seiner Anleitung kurz zusammengefasst: Vergesst es.
Auch beim besten Willen muss man erkennen: Durchsschnittsschweizer und -innen sind nicht dafür gemacht, über längere Zeit wildfremde Menschen unter ihrem Dach zu beherbergen.
Das entspricht nicht ihrem Naturell.
Ausser dein Haus ist so gross wie das von Thomas Kessler und du verfügst über eine jahrzehntelange Kommunenerfahren wie Thomas Kessler.
Was zur Schlussfolgerung führt: Die Betreuung von Flüchtlingen aus der Ukraine ist nicht die Aufgabe von Privaten, sondern in aller erster Linie Aufgabe des Bundes und der Kantone.
Und das ist auch gut so.
Daniel Flury meint
Kessler, wie wir ihn kennen- und schätzengelernt haben: Mal ein Scheintritt gegen einen aufdringlichen Bettler, mal eine unaufdringliche Entwicklung der Stadt, und dann wie jetzt, der souveräne Umgang mit Ukrainerinnen. Ich ziehe meinen Hut.