Heute ist der 1. Mai. Peggy Pumpgun (ist nicht von mir sondern Facebook-Jargon) und ihre Mannen sind heute am Harrassenlauf.
Heute ist demnach nicht der 1. April.
Dennoch sind ein paar SP-Exponenten der Region zu Scherzen aufgelegt: Sie bringen Herrn Nussbaumer, der auch nach einer vierjährigen Amtszeit im Nationalrat noch immer die Startpiste sucht, als SP-Schweiz-Präsidenten ins Gerede. Claude Janiak euphorisch:
Der Partei könnte nichts Besseres passieren.
Herr Jans, Nationalratskollege aus der Stadt, äussert sich nett:
Eric arbeitet eher im Hintergrund.
Merke: „eher“ ist die Kernaussage dieses Satzes.
Und deshalb stellt sich eine ganz andere Frage: Wird Herr Nussbaumer im Herbt überhaupt wieder gewählt? Denn die Ausgangslage ist nicht etwa für die angezählte FDP heikel, die wird ihren Sitz retten können.
Akut in Gefahr ist einer der beiden SP-Sitze. Die neu formierte Mitte hat alle Chancen, den SP-Wackelsitz zu erobern.
Die SP hat ein ähnliches Problem wie die FDP. Nur wird darüber weniger geschrieben: das Sesselkleben.
Frau Leutenegger Oberholzer ist mit Unterbruch (damals als Mitglied der Marxistenpartei POBL) auch schon seit 16 Jahren im eidgenössischen Parlament. Die 63-Jährige Wahlmuttenzerin, die inzwischen in bourgoiser Couture Ideen der sozialistischen Weltrevolution vertritt, möchte nochmals vier Jahre ran.
Während die Genossen in Basel-Stadt schon vor Jahren für ihre eidg. Abgeordneten eine Amtszeitbeschränkung von zwölf Jahren eingeführt haben, wird eine solche in Baselbieter SP-Zirkeln derzeit auch diskutiert – die Lex Leutenegger Oberholzer.
Die SP hat denn eine wenig günstige Ausgangslage für die Herbstwahlen: Zur Wahl stehen ein Alternativengergielobbyist, der trotz des aktuellen politischen Zauberworts „Fukushima“ ausser in lokalen Gazetten nicht wirklich in die Gänge kommt und eine Altlinke in bürgerlichem Tarntuch von ausgesucht gutem Geschmack.
Levrat: «Ich werde wahrscheinlich wieder als Präsident antreten»
Heiniger Markus meint
Der Artikel ist interessant. Die Prognose überliesse ich zum jetztigen Zeitpunt fast lieber Mike Shiva.
Apropos: Mike Müller hat heute abend zum Thema etwas profan aber von mir aus treffend gesagt: Ich stecke mir nicht im Mai den Fiebermesser in den Hintern, wenn ich wissen will, ob ich im Herbst krank werde.
Aber ich will ja kein Spielverderber sein, also: Grün macht vorwärts, Grünliberal erst recht. Die SVP hat beim Einbauen der Gänge ja bekanntlich weder an solche zum Rückwärtsfahren noch an einen Leergang gedacht. Die SP lässt ein paar Federn, denn ein halbwegs intelligenter Slogan „Für alle statt für wenige“ wiegt die schiere Dummheit der Kapitalismus-Abschaffungs-Kampagne nicht auf. Die CVP hat ihre grüne Seite zu spät(oder gerade noch rechtzeitig?) entdeckt und die FDP glaubt nicht einmal mehr selber wirklich an sich.
Lehnen wir uns also doch aus dem Fenster und sagen: Nussbaumer wird es nicht schaffen. Mit seiner mir nicht einmal so unsympathischen Hemdsärmligkeit ist er bei der eigentlichen Schweizer Frauepartei womöglich im falschen Club. Oder halten gerade die SP Frauen den dunkel funkelnden Augen über dem maskulinen Kinn die Stange?
Was kostet eigentlich Mike Shiva pro Minute? Oder ist irgendwo ein Krake in Sicht, dessen Interesse über Fussball hinaus reicht?