Es gehört mit zum Repertoir der PR-Branche, für umstrittene Produkte oder Massnahmen einen Beirat zu schaffen.
Das sind mehr oder weniger gut bezahlte Damen und Herren, mit einem guten Ruf. Den nutzt man, um die Reputation des Unternehmens oder des Produkts zu stärken.
Seht mal her, schreibt man dann in die Medienmitteilung, diese Leute kümmern sich künftig um die Qualität unseres Produkts.
Was bedeutet: Es kann gar nicht mehr schlecht sein.
Die Basellandschaftliche Zeitung, ach was, deren noch Allein-Verleger, glaubt allen ernstes, dass er mit einem solchen Beirat ich-weiss-nicht-bei-wem punkten kann.
Auf alle Fälle sind die drei ab jetzt mitgehangen, mitgefangen, wobei der ehemalige Stadtentwickler weniger interessiert:
Zu den Aufgaben des Publizistischen Beirats der bz gehört es, die Redaktion der beiden Blätter publizistisch zu begleiten, deren journalistische Qualität in Print und Online zu unterstützen und den Wettbewerb der Medien in der Region Basel zu beobachten.
Was – der angehende Präsident der Universität Basel soll „den Wettbewerb der Medien in der Region Basel“ beobachten? Und die Präsidentin der Handelskammer beider Basel gleich auch noch?
Doch nicht genug damit:
Zudem erhoffen sich die AZ Medien mit der Bildung eines Publizistischen Beirats eine stärkere Verankerung ihrer Publikationen im politischen und gesellschaftlichen Leben beider Basel.
Sicher, kann der Kessler für ein paar zusätzliche Abonnenten sorgen. Aber Oberli und Schneider-Schneiter?
Verlängertes Wochenende in der Schweiz. Sitzungen. Spaziergang durch die Stadt.
Sissachr meint
I woh. Etwas kritische Aussensicht hat noch keinem Laden geschadet. Gälte auch für solche, welche am Aeschenplatz domiziliert (nicht „domestiziert“) sind.
tim meier meint
2015: „Elisabeth Schneider-Schneiter – Die Erfolgreichste in Bundesbern“. „In 89,3 Prozent aller Abstimmungen im Parlament war Elisabeth Schneider-Schneiter im Lager der Sieger.“ Nun, entweder hat man eine eigene Meinung oder hängt die Fahne in den Wind.
2014 hatte sie auf das falsche Pferd gesetzt. Sie kann jetzt versuchen ‚bz baselland‘ und ‚bz basel‘ fusionieren.
Urs Eberhardt meint
Allen Beteiligten hat’s ins Hirn geschissen. Anders kann man es schlicht nicht sagen.
Arlesheimreloadedfan meint
Basel ist das Medienlabor der Schweiz.
In dem Sinne passt der Beirat ohne Zweifel.
Thomas Zweidler meint
Schneider hat ihre Krallen überall drin.
In Verbände und Organisationen kann man sich reinschleichen. Der Rückhalt im Volk muss man sich verdienen, und da stehts schlecht um die knappest Gewählte.
Holde Berichterstattung kann ihr nun in der BZ sicher sein.
Welcher Journi in der BZ getraut sich jetzt noch etwas kritisches über diese Dame zu schreiben – wenn sie mit süssestem Lächeln und Engelshaar an der Schulter von Wanner hängt und ihn zu ihrem neuen Freund ernannte…..