Was ich von einer Gemeinde wie Arlese erwartet hätte, wäre eine solche Fassade fürs Setzwerk gewesen.
Da hätte die Gemeinde ein Zeichen gesetzt, wie man so schön sagt.
Aber nein, es musste Fake-Gold sein. Damit es rundherum im Sommer auch schön heiss wird.
Oder habe ich das etwa falsch verstanden: Die Sommerhitze der Fassade wird gespeichert und im Winter als Wärme abgegeben?
Clever!
Firedome meint
Dazu passt, dass es Parteien gibt, die den Gemeinden ein Vorkaufsrecht für Immobilien bei einer Handänderung einräumen möchten (Hauseigentümer vom 15.02.2024).
Christoph Meury meint
Replik: Es ist kein parteipolitisches Problem. Es ist ein Systemfehler!
Letztlich bleibt nur die Frage, wo die Schäden der Mehrkosten und Budgetüberschreitungen hängen bleiben. Irgendjemand wird ja irgendwann konkret Geld in die Hand nehmen müssen, um die offenen Rechnungen zu begleichen. Schwamm drüber!
Kontrolle und Budgetverantwortung war gestern.
Ich würde die Vergabe von Aufträgen im öffentlichen Bereich immer mit verpflichtenden Kostendächern und die Einhaltung der Vorgaben (auch der Zeitpläne), nur mit einem Bonus- und Malus-System versehen.
Es ist ein krasser Systemfehler, dass Architekten und Planer von Budgetüberschreitungen profitieren. Ja, sogar an den Mehrkosten mit einer Honoraranpassung (gemäss Praxis) partizipieren können.
Die Vetterliwirtschaft zwischen den involvierten Baufirmen und Architekten (Bauführung) müsste bei öffentlichen Bauprojekten rigoros sanktioniert werden. Es sind Steuergelder, ergo öffentliche Gelder, welche hier «verschenkt« werden.
Christoph Meury meint
Von Aussen betrachtet wirkt das «Setzwerk« als Bling-Bling-Architektur etwas protzig. Sorgen würde ich mir jedoch wegen der Mehrkosten, oder vielmehr der Kostenüberschreitung von rund 3 Mio. (vor der definitiven Bauabrechnung!) machen. Die Begründung scheint dabei etwas fadenscheinig.
Wobei Kostenüberschreitungen im Bauwesen, notabene wenn es sich um öffentliche Bauten handelt, Usanz zu sein. Architekten und Planer sehen das locker (schliesslich ist man umsatzbeteiligt) 20% Kostenüberschreitungen werden vom jeweiligen Gemeinwesen immer diskussionslos sanktioniert. Die Palette der Begründungen für Mehrkosten reicht zur Zeit von der Corona Pandemie, über den Krieg in der Ukraine, zur Blockade im Suezkanal, via Teuerung, höherer Materialkosten bis zum steigenden Goldpreis (für die Aussenfassade).
Fakt ist jedoch: Alle öffentlichen Bauten ignorieren die Budgetvorgaben und Kostendächer, wohlwissend, dass die SteuerzahlerInnen jegliche Mehrkosten letztlich ungefragt begleichen werden.
Apropos: Hat jemand schon von den Betriebskosten gesprochen, oder lässt man diese Kosten blindlings auf sich zukommen? Bei den Betriebskosten sind die Sponsoren erfahrungsgemäss über alle Berge und die Initianten geben sich erstaunt und äugen hilflos in Richtung Kanton.
M.M. meint
Ein Grossspender, der für jährlich 100’000 Franken über mehrere Jahre hinweg an die Betriebskosten angebettelt wurde, zahlt einmalig 1Mio. an den Bau. Hat mir kürzlich eine gut informierte Quelle gesagt. Der Grosspender ist mir bekannt.
Christoph Meury meint
Nun, der Grossspender kann ja vermutlich nur das Kompetenzzentrum für Industrie 4.0 «uptownBasel«, respektive die Eigentümerfamilie Monique und Thomas Staehelin und/oder HJ Fankhauser der Arealentwickler sein.
Ergo wird der einmalige Beitrag nicht im Sinne eines langjährigen Mäzenatentums, sondern eben als Sponsoring, mit einer verifizierbaren Gegenleistung (beispielsweise in Form von Bewilligungen im Zusammenhang der baulichen Realisation des Kompetenzzentrums auf dem ehemaligen Schorenareals in Arlesheim) verstanden werden.
Auf Sponsoringleistungen würde ich mich finanziell erst abstützen, wenn der verschriftlichte Vertrag mit Leistung & Gegenleistung vorliegt. Auf einen Blindflug bei den Betriebskosten würde ich mich nicht einlassen. Sponsoren sind flüchtige Gesellen, oder Gesellinnen. Damit sind budgetierte Erträge eher eine unsichere, oder auch volantile Einnahme.
PS.: Der einmalig Beitrag von 1 Mio. CHF ist mit der massiven Budgetüberschreitung übrigens bereits ausgegeben.