Also ein ziemlich queres Argument für eine vierjährige präsidiale Zusatzschlaufe für Herrn Obama habe ich vorgestern im Zusammenhang mit dem Drohnenkrieg gehört.
Bekanntlich sitzt Herr Obama so gut wie selbst am Drücker, entscheidet aufgrund einer Kill-Liste, wer als Nächster im fernen Pakistan oder Jemen zusamengeschossen wird.
Wer beim Zielpunkt sonst noch rumsteht, ist ein Mitläufer.
Nicht dass mir diese Art der Kriegsführung das besondere Mitleid mit den ausgewählten Zielpersonen abfordern würde.
Doch diese neue Dimension der Kriegsführung, wo ein Präsident persönlich in den Kampf eingreift, gewissermassen als fernsteuernder Sniper agiert, müsste eigentlich breit diskutiert werden.
Man kann ja nicht erwarten, dass für alles und jedes Regenbogenfähnchen aus den Fenstern gehängt werden.
Ein Wohlstandslinker in meinem Alter meinte allen Ernstes: Lieber den Obama am Drücker, als Romney. Denn das kenne man ja von Bush – für Republikaner gelten nur die Gesetze des Wilden Westens.
Das sind so die Momente, wo ich gerne ein Linker wäre. Oder ein Katholik. Oder Jude oder Moslem.
Irgendein Gläubiger halt.
Gläubige können den Gang der Dinge immer just so interpretieren, dass ihre Deutungsgewissheit nicht ins Wanken gerät.
Mein Gesprächspartner hat dann noch ein Bier bestellt.
Ich blieb bei der imperialistischen Cola.
(c) Bild: Wikipedia
Wahrsager meint
Auf CNN und BBC kamen vor Wochen praktisch zeitlich Reportagen über den Kandidaten. Thema „God and money“. Niedlich war als der eine Obere-ob der entscheidenden Frage so nervös geworden-seine Papiere durcheinanderwirbelte. Nur mal Verkauf Satellitenstation Leuk googeln und nachforschen wo die Ueberwachungszentrale jenseits des Atlantiks liegt. Es wird Alles belauscht, inoffiziell! Das Datenschutztheater sind alles Beschwichtigungen/Luegen.
merlinx meint
Man kann doch nicht im Ernst erwarten, dass die Generationen, die mit der Spielkonsole aufgewachsen sind, sich wieder in den Dreck werfen und an den Gegner heranrobben, oder sich in der Dunkelheit anschleichen … im Gegenteil, es wäre doch schade, wenn dieses Gewalt-Simulationstraining von klein auf später nicht nutzbringend eingesetzt werden könnte …
Im Übrigen gibt es nur die Wahl zwischen dem besser Schlechteren (Demokrat) und dem schlechter Besseren (Republikaner) …
Twitter meint
SF meint
Als „Commander in Chief“ – als Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte – macht sich der jeweilige Präsident der USA so oder so die Hände schmutzig. Ob er es bewusst macht oder nicht, spielt keine Rolle. Die Verantwortung trägt er auf jeden Fall.
Ich denke, dies ist der amerikanischen Bevölkerung bekannt und müsste demnach nicht breit in der Öffentlichkeit diskutiert werden.
M.M. meint
In den USA wird das sehr wohl in den Medien und in Blogs diskutiert. Und die staatspolitischen Folgen auch.