Jetzt erlebt der dröge Baselbieter Wahlkampf doch noch einen handfesten Sturm
Im Wasserglas.
Weil der Messmer den Grünen Kalle Zeller unterstützt, den ehemaligen Gemeindepresi von Arlesheim.
Die gute Nachricht für Kalle Zeller: Seine Website wird offensichtlich angeklickt.
Jedenfalls haben mich verschiedene Leute auf mein Statement angesprochen: „Ich wähle ihn und wenn ich es tue, dann können Sie es auch.“, auch hier.
Kalle hat mich gefragt, ob ich was schreiben könnte. Also hab ich’s gemacht.
Und habe kein Problem damit: Er hat in den letzten Jahren im Amt, unterstützt von den drei Vertretern der FDP, einen guten Job gemacht. Was ich ihm verschiedentlich auch schon gesagt habt, zum Beispiel im Arleser Bedli.
Weshalb für ihn gilt: Ein bisschen mehr politische Kompetenz im Landrat wäre nicht schlecht.
Wissen ja alle.
Und überhaupt: Einen nachhaltigen Grünen zu wählen, bringt auf myclimate genügend Punkte, um die nächste Langstreckenreise im Flieger zu kompensieren.
Das Couvert liegt noch immer irgendwo rum. Zuletzt hab ich’s auf dem Altpapierhaufen liegen sehen. Das ich das noch abschicke – ich denke nicht.
Der Baselbieter Wahlmodus ist ja so austariert, dass wer nicht wählt, den grösseren Einfluss aufs Ergebnis hat als diejenigen, die ihr Couvert abschicken.
Wie auch immer, auf jeden Fall sind die Regierungsratswahlen eh eine Zumutung.
Weil wie in einer südamerikanischen Bananenrepublik das Ergebnis längst feststeht: Alle Bisherigen werden wiedergewählt plus die Sozialdemokratin.
Ist ja nur wie bei Kim die Frage, wieviele der vielleicht 30 Prozent, die wählen, den einen oder die andere auf ihren Zettel geschrieben haben.
Doch nicht nur das Volch hat keine Wahl, auch die berufliche Situation der Amtsinhaber ist alternativlos.
Die eine braucht den Job, weil sie sonst wieder – gegen weitaus geringere Bezahlung – Buchhaltungen von Kleinfirmen führen muss. Zwei andere brauchen den Job, um auf die volle Pensionsleistung zu kommen. Und der vierte müsste in der aktuellen politischen Konstellation dem SVP-Kennedy vom Baselbiet Platz machen.
Wer will das schon.
Wenn die SP wieder in die Regierung, was man durchaus als politisch vernünftig einschätzen kann, dann sollen die linken Wähler das selbst erledigen.
Jedenfalls fände ich das eine ziemliche Zumutung, wenn man von mir verlangte, ich müsse eine baselstädische Beamtin wählen, nur damit die endlich Chefin werden kann.
Hennrich Piepenbrinck meint
Unten bei der Autobahn hat der Sturm ein Plakat von „Kalle“ weggefegt.
Dabei ist er doch ein sehr bisschen ein“Grünchen“….
Die Natur weiss anscheinend, was sie macht. Finde ich gut.
Denn wie heisst es offiziell: „Die Natur hat immer recht.“
ULLRICH Niggi meint
Corrigendum: es müsste wohl korrekterweise heissen:“selbsternannter Baselbieter Kennedy“. Soviel zur Ehrenrettung von JFK. OK?
Arlikova meint
Bei Kalle Ego Zeller und seiner treu ergebenen lokalen Supportergemeinde (genannt Frischluft – ein Verein, übrigens) verhält es sich so wie bei Rudolf Steiner und seinen devoten Anthros. Auch bei denen hat er sich (nicht der Steiner, der ist schon da – nein, der andere Guru) inzwischen eingefädelt und eingenistet. Hauptsache Stimmen. Jetzt müsste sein Bewunderer MM uns nur noch konkret mitteilen, wo Arlesheims Obersesselkleber gute Lokalpolitik gemacht hat.
M.M. meint
Eine seiner stärksten Leistungen ist doch, dass die FDP inzwischen sowas von frisch durchlüftet ist.
Arlikova meint
Also den Punkt schenke ich Ihnen, das stimmt, bis zur kompletten Austauschbarkeit der DarstellerInnen. Womit alles gesagt ist zur politischen Power und dem zukunftsweisendem Potential unserer Schlaf-Stadt: Fun, Laubbläser und Ökolabels. Unter uns, Herr Wachov.: wollen wir nicht wieder mal über den inzwischen zum Rat aufgestiegenen Lokalpoeten der SP ablästern? Der ist ja auch so ein Energiebündel. Zu schade, sind die Logbüchern damals feige verduftet (nein, ich war damals noch nicht ummewäg, um Missverständnissen vorzubeugen).