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Ich glaube an den Weihnachtsmann

20. Dezember 2017 By M.M.

Letzte Woche habe ich gelesen, dass der Weihnachtsmann das Christkind verdrängt.

Irgendwie scheint mir das logisch.

Denn das war damals, als man mir noch Zubehör für meine elektrische Eisenbahn zu Weihnachten schenkte, auch schwer zu verstehen, wie dieses Kind, das seit Anfang Dezember in der katholischen Kirche unseres Dorfes in der Krippe lag, all die Geschenke zu uns und den anderen Kindern an unserer Strasse bringen konnte.

Just dann, wenn Vater das Glöckchen am Weihnachtsbaum läutete.

Da ist doch der Weihnachtsmann mit seinem Schlitten, der von acht Rentieren gezogen wird, doch um einiges glaubwürdiger.

Dass er mit seinem Schlitten tatsächlich fliegen kann, davon kann man sich heutzutage auf Youtube vergewissern.

Und trotzdem gibt es noch immer Ignoranten, meistens unter Erwachsenen oder schon früh indoktrinierten Kindern zu finden, welche die Existenz des Weihnachtsmanns schlichtweg leugnen.

Dabei wurde die Frage, ob es ihn gibt, schon vor mehr als hundert Jahren ein für alle Mal beantwortet.

Gut möglich, dass es unter den zahlreichen Leserinnen und Lesern dieser Kolumne ein paar gibt, welche die Geschichte der kleinen Virginia kennen.

Die Achtjährige hatte der Redaktion der lokalen Zeitung einen Brief mit der Bitte um Klärung geschrieben, weil «einige meiner Freunde sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann».

Ihr Vater habe ihr gesagt, dass das, was in der Sun steht, wahr ist.

Waren das noch Zeiten.

Die Redaktion antwortete mit einem Beitrag auf der Titelseite:

«Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiss wie die Liebe und die Grossherzigkeit und die Treue. Und Du weisst ja, dass es all das gibt, und deshalb kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Sie wäre so dunkel, als gäbe es keine Virginia. Es gäbe keinen Glauben, keine Poesie – gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.»

Ja, ich glaube an den Weihnachtsmann. Als Grossvater ist man in solchen Fragen Experte.

Weil man weiss: Der Kochlöffel ist auch das Schwert eines Ritters oder der Zauberstab von Harry Potter oder der Steuerknüppel eines Helikopters hoch über Zürich. Die Kartonschachtel ist ein Stall und ein Auto und ein Unterseeboot. Das Kinderzimmer die Wüste und unter dem Leintuch sitzen wir in einem Beduinenzelt.

Soll mal jemand kommen und etwas anderes behaupten. Die Jungs und ich haben für solche Banausen nur ein müdes Lächeln übrig.

Sie könnens halt nicht sehen, weil sie blind sind für diese andere Welt, die Welt der grenzenlosen Fantasie.

So wechseln wir in Minutenschritten die Szenen und Landschaften und irgendwann versinken wir ins Leben der Ritter. Wobei der Bau der Ritterburg mit allem Drumherum das eigentliche Spiel ist.

Wenn schliesslich alles steht, ist sowieso Zeit für den Zvieri.

Also: Wenn ein Kochlöffel ein Schwert sein kann, eine Kartonschachtel ein Unterseeboot und das Kinderzimmer die Wüste, so frage ich die geneigte Leserschaft: Weshalb zum Geier soll es dann keinen Weihnachtsmann geben?

Zumal es inzwischen jede Menge Leute gibt, die sich so kleiden, wie sie meinen, dass er aussieht?

Ich wünsche Ihnen allen schöne Festtage.

Und nein, man kann ihn nicht sehen. Und auch das beweist gar nichts.

Kategorie: Rom Stichworte: Einsichten

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Gaby und Peter Koller meint

    20. Dezember 2017 um 11:19

    Sooo herzig und liebevoll, diese heutige Kolumne!
    Herzlichen Dank für eure täglichen Berichte aus der Heiligen Stadt mit den wunderschönen Bilder! Ein Genuss, wie immer!!

    Vielleicht könnte man mit dem Weihnachtsmann-Kinderauge auch den Sch…bürsteli-Baum wieder mit viel Fantasieblättern zum neuen Leben erwecken, ist nur eine Frage des Gesichtspunktes, so im Gegenlicht wirkt er schon viel lebendiger…
    In Venedig ist übrigens das Gleiche geschehen, macht schon 100 000 Euro an Steuergeldern…

    Wir wünschen euch beiden Lieben von Herzen viel Weihnächtliches im Innern und angenehme Witterung im Äussern- und natürlich ein herrliches weihnächtliches Dîner à deux mit köstlichem Wein !
    mit lieben weihnächtlichen Grüssen
    Gaby und Peter

    • Walter Basler meint

      20. Dezember 2017 um 14:22

      Dass es den Weihnachtsmann gibt, will ich mit etwas gutem Willen ja noch glauben.

      Aber dass Rom eine ‘Heilige’ Stadt sein soll, und das auch noch mit grossem ‘H’?! ROFL

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