Der Wahlkampf meldet sich langsam aber sicher zurück. Seit Sonntag findet ein medialer Schlagabtausch zwischen der Wirtschaftskammer und CVP-Ständeratskandidatin Elisabeth Schneider-Schneiter statt.
Gut, Schlagabtausch ist etwas viel gesagt – denken wir uns das als Diminutiv.
Die Geschichte geht so, dass die Wirtschaftskammer den jetzt schon an vielen Kandelabern hängenden SVP-Kandidaten Baader unterstützt.
Herr Buser, einer der Wasserträger in der Wirtschaftskammer, liess am Sonntag in der „Sonntag“ Frau Schneider-Schneiter in einem salopp dahin geworfenen Satz wissen, dass die Wirtschaftskammer die andere bürgerliche Kandidatin weder finanziell noch sonst wie unterstützen wird.
Das war für die Kandidatin Schneider-Schneiter neu, hatte ihr Wahlkampfteam doch schon vor Wochen eine entsprechende Anfrage an die Wirtschaftskammer gerichtet und bis dato noch keine Antwort bekommen.
Heute nun hat der Quartierfunk einen Bericht über die nicht kommunizierte Absage gemacht.
Ha – weiterlesen ! – jetzt wird’s nämlich lustig.
In diesem Bericht hat auch Herr Gysin einen telefonischen Auftritt, obwohl er gegenwärtig in den Ferien weilt.
Der Herr Gysin sagt, dass die Wirtschaftskammer den Herrn Baader von der SVP nicht etwa wegen dessen Politik unterstützt, sondern weil Herr Baader Mitglied der Wirtschaftskammer sei. Wörtlich:
Zur Person Schneider hat sich der Wirtschaftsrat nicht geäussert. Frau Schneider ist auch nicht Mitglied der Wirtschaftskammer. Und das ist auch nicht ein Akt gegen Frau Schneider, sondern das ist ein Akt für Caspar Baader.
Helfen wir also der Wirtschaftskammer auf die Sprünge.
Wir haben Frau Schneider-Schneiter via Facebook um einen Beleg gebeten. Und der kam prompt.
Nun sind wir gespannt, wie die Wirtschaftskammer ihrem langjährigen Mitglied Schneider-Schneiter erklärt, weshalb man andere Mitglieder der Wirtschaftskammer unterstützt, sie, die andere bürgerliche Kandidatin, jedoch nicht.
Markus Meyer (Därwil) meint
Weil wir uns von der Wirtschaftskammer nicht länger politisch bevormunden lassen wollten, hat sich Gewerbe Therwil vor einigen Jahren als bisher einziger lokaler Gewerbeverein aus der Wirtschaftskammer verabschiedet. So fliessen keine Gelder von Gewerbe Therwil an Herrn Gisin und Leute seiner Gnaden, die ja evtl. politisch gar nicht auf unserer Wellenlänge sind.
Peter Gröflin meint
Es drückt halt immer wieder die Grundüberzeugung der Wirtschaftskammper BL durch, dass sie im Baselbiet die Zügel (bei Abstimmungen und Wahlen) in die Hand nehmen muss. Wo kämen wir hin, wenn die Stimmenden und Wählenden am Ende völlig mündig und von der WIKA BL unbeieinflusst ihren Zettel in die Urne einwerfen würden?
EJ meint
Frau Schneider ist eben nicht bürgerlich, sondern kandidiert für die angebliche Mittepartei CVP. Eigentlich steht sie aber eher links. Der Entscheid der WIKA ist konsequenter als die Politik der Mitte-bürgerlich-linken CVP.
Stephan Gassmann meint
Ja lieber EJ, dass zeichnet die Mittepartei CVP eben aus. Einzelne Exponenten der CVP politisieren eher links der Mitte und wieder andere eher rechts. Darum ist die CVP auch die Mittepartei schlechthin. Anders die FDP. Die hat sich nach Rechts verabschiedet und kann deshalb nicht mehr als Mittepartei bezeichnet werden. Über kurz oder lang wird sie von der SVP aufgesogen…
Schneider-Schneiter meint
Auf http://www.vimentis.ch/elisabeth_schneider-schneiter/ unter politische Positionen sehen Sie wie „eher links“ Frau Schneider ist.
Martin Wagner meint
Die Wirtschaftskammer ist eine privatrechtliche Organisation, die frei entscheiden kann, wen sie unterstützt und wen nicht. Niemand hat Anspruch auf Unterstützung, auch Leute wie ich nicht, der seit 20 Jahren für die WIKA tätig ist und Mitglied ist und Beiträge zahlt etc. Ich erhalte keinerlei Unterstützung und beklage mich deswegen nicht, denn bei Wahlen muss doch die Person im Vordergrund stehen und nicht die Unterstützungsgremien. Wer viel Unterstützung braucht, ist ein schwacher Kandidat und letztlich ein Abhängiger. Nun, ich arbeite weiterhin gerne für die WIKA, auch nach einer allfälligen Wahl oder Nichtwahl. Buser als Wasserträger zu bezeichnen, ist vor diesem Hintergrund auch nicht gerade sachgerecht.
Wahrsager meint
Auch noch andere Unaufrichtigen welche es nicht wahrhaben wollen und denken dank deren „Kohle“ können sie machen was sie wollen.
Paule meint
Gysin und die Wirzschaftskammer haben schon längst ihre Glaubwürdigkeit verloren. Abgerechnet wird am 23. Oktober.