Freiburg i. Br. ist nicht nur die Stadt, in der ich geboren wurde. Mir gefällt sie auch sonst. Und den vielen Grünen in unserem Land auch.
Denn die Wohlfühlstadt an der Dreisam (keltisch: die Schnellfliessende) ist so etwas wie die grüne Hoffnung auf eine bessere Welt.
Schliesslich wird Freiburg i.Br. seit Jahren von einem Grünen regiert und hängt sich seither das neudeutsche Etikett „Green City“ an die Stadtmauer.
In Freiburg i. Br. gibt es folgerichtig nicht nur einen Oberbürgermeister sondern auch eine Umweltbürgermeisterin, womit die Stadt den Gipfel der Political Correctness erklimmt.
Da müsste man doch erwarten dürfen, dass da einiges in Sachen Energiesparen läuft, zumindest weitaus mehr, als beispielsweise bei uns.
Doch wie der Südkurier schreibt, ist trotz des 2004 gefassten Ziels nicht viel mehr passiert als sonstwo auch: “ Mehr Strombedarf und weniger Öko-Strom als geplant.“
Tatsächlich hat die Stadt ihre vor sechs Jahren formulierten und auf 2010 terminierten Energieziele weit verfehlt. Basis war ein Konzept des renommierten Freiburger Öko-Instituts. Freiburg wollte zehn Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien gewinnen und den Stromverbrauch ebenfalls um zehn Prozent senken.
Statt zehn werden nur 3,7 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt; und der Verbrauch ist nicht gesunken, sondern um drei Prozent gestiegen. „Wir strampeln uns veritabel ab“, klagte die Umweltbürgermeisterin, „aber der Strombedarf ist allein schon durch neue Haushaltsgeräte angewachsen.“
Überdies sei die Zahl der Freiburger Einwohner um ein Prozent netto pro Jahr gestiegen.
Wie ein richtiger Politiker, redet der Grünen-Oberbürgermeister Salomon den 96,3-Prozent Atom- und Kohlekraftwerkstromanteil schön, schliesslich seien „die viel wichtigeren Klimaschutzziele nicht gefährdet.“ Salomon:
Freiburg will den Ausstoß des Klimagases CO2 bis 2030 um 40 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1992 senken.
Na dann macht mal. Es wird bis dahin ja noch genug Wasser die Bächle runterfliessen.
Markus Saurer meint
Sehr schön.