Hundert Tage Frau Gschwind. Herr Dähler überschlägt sich: „Ein starker Auftritt nach 100 Tagen“.
Er war hin und weg von der Frau.
Jedoch: Trotz elegantem schwarz-weiss Kostüm – Frauen, die in Regierungsämter gewählt werden, gehen offensichtlich als erstes zur Stilberatung und kleiden sich dann neu ein – trotz modischem Outfit also, haben wir wenig Konkretes gehört.
Auch Herrn Dähler ist nach seinem Jubeltitel nicht mehr viel aufgefallen.
Deshalb die Botschaft, die wir verstanden haben: Nach hundert Tagen im Amt ist alles ein wenig komplizierter, als frau im Wahlkampf gesagt hat.
Was soll’s.
Derweil gleichentags interessantes 061Live mit Frau Herzog. Es geht um die 20 Millionen-Spende aus Basel an die Landschaft.
Das ist hängen geblieben:
- Die Unibeiträge der beiden Kantone werden ab 2019 gekürzt , weil neuer Leistungsauftrag. Mache ja keinen Sinn, weiterzufahren wie bisher.
- Dann dieser dahingenuschelte Nebensatz: Werden ab 2017 die 20-Stadt-Millionen mit eh schon vorgesehenen Mietzinssenkungen verrechnet?
- Frau Müller hat mich mir ihrer Moderation in Nostalgiestimmung versetzt: Sie redet und betont wie weiland die bei Basilisk in den 80ern. Und stellt auch fast wortwörtlich Fragen, wie die Moderatoren in der Blütezeit des Heeb-Radios. Merke: TV ist auch Radio.
Henry Berger meint
…muss halt nochmals mit diesem „dies academicus“ kommen (obwohl die Welt sicherlich nicht zusammenbricht, wenn RR Gschwind daran nicht teilnimmt). Laut dem mit ihr geführten Radio-Interview nimmt sie halt immer an dem ersten Termin teil, für welchen sie zugesagt hat. Hier stellen sich für mich verschiedene Fragen:
– ist es auf der Landschaft nicht bekannt, dass dieser Tag immer FIX am letzten Freitag im November stattfindet?
– Wie (und ggf. wer) führt den Terminkalender von Frau Gschwind? Ich hoffe doch nicht, dass sie ihre Termine in eine kleine, ggf. von einem Baselbieter KMU kostenlos überreichten Agenda einträgt….
Dieser Termin gehört doch für eine Erziehungsdirektorin des Kt. BL in einer Outlook-Agenda bereits für die nächsten 3 Jahre eingetragen!
– M.E. gehört es zu den Privilegien hoher Magistratspersonen einen zugesagten Termin absagen zu können. Was im Privatleben ungehörig ist, kann bei wirklich wichtigen Personen manchmal notwendig sein.
Meury Christoph meint
Natürlich kann man die Kultur und damit auch die Kulturpolitik in hundert Tagen nicht neu erfinden. Aber ein bisschen mehr Klarheit hätte ich mir von der Kulturdirektorin schon gewünscht. Auch wenn die Kulturvertragspauschale durch den 80-Millionen-Deal der Basler Regierung möglicherweise gerettet werden kann, ist die Sache noch nicht über die Bühne. Sowohl die SVP Baselland, wie auch die SVP Basel-Stadt haben ein Referendum angedroht. Zudem müssen die beiden Parlamente die Transferzahlung offiziell absegnen. Der Fahrplan, um die Sache politisch durchzuziehen, ist ambitiös. Scheitert der Rettungsversuch bleibt ein Scherbenhaufen. Daher ist es blauäugig ohne Plan B zu kutschieren. Es gibt auch keine patente Übergangslösung. Es herrscht das Prinzip «Hoffnung». Ergo gibt es noch keine Entwarnung. Noch sind die 16 betroffenen Institutionen nicht gerettet.
Zudem muss auch bei der Baselbieter Kultur rund 630’000 pro Jahr gespart werden. Diese Sparübung wird nicht spurlos am kulturellen Leben vorbeiziehen. Die bisherigen Kulturaufwendung des Kantons betrugen 15 Millionen Franken. Wo dieses Geld eingespart wird konnte die Kulturdirektion nicht nachvollziehbar kommunizieren. Vieles bleibt im Vagen.