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Franz C. Widmer

15. April 2017 By M.M.

Ich habe die Meldung erst spät nachts gelesen: Franz C. Widmer, der frühere Chefredaktor der Basellandschaftlichen Zeitung ist an Karfreitag gestorben.

Wir waren uns kollegial-freundschaftlich verbunden. Ich mochte ihn, den Gentleman vom Dienst.

Ich war ein Nachwuchsjourni beim Basler Volksblatt und habe damals Franz C. Widmer – FCW – nicht persönlich gekannt.

Wie könnte ich auch.

Der arbeitete bei der Nazi-Zyttig als Chef vom Dienst, trank täglich seinen Working-Whisky. Ich gehe schwer davon aus, dass es sich um Scotch gehandelt hat.

Und er hatte sich eben einen sauteuren Chefsessel angeschafft, ohne nachgefragt zu haben.

Franz lebte also in einer völlig anderen Journalistenwelt als ich – er arbeitete bei einer richtigen Zeitung mit eigenen In- und Auslandkorrespondenten.

Er war auch mal eine Zeitlang in London.

Und überhaupt ist da noch dieses C.

Ich weiss ehrlich noch heute nicht, für was das steht. Aber seit John F. Kennedy war ein Mittelnamen-Kürzel so etwas wie ein Adelstitel für Republikaner.

Ich habe mein H. nie eingesetzt, obwohl ich zu der Zeit auch versucht war.

Da war noch diese Geschichte.

Während ich beim Volksblatt Unfallberichte der Polizei umschrieb und mich an Regierungsvorlagen und Interpellationen abarbeitete, berichtete Franz C. aus dem Leben der richtigen Journalisten.

Wie er von einer wichtigen Pressekonferenz in Teheran zurückkehrt und bei der Zwischenlandung in Athen seinen Bericht an die Heimredaktion schickt, per Telefax. Dann muss er weiter nach London.

Echt jetzt, ich habe ihn bewundert.

Dann ist er zu Ringier, weil sie bei der Fusions-BaZ lieber einen harmlosen Schwiegersohn zum Chef gemacht haben, als den Whisky-Geniesser mit dem Chefsessel (wenn ich mich richtig erinnere, hat sich den ledergepolsterten Drehstuhl kurze Zeit später Martin Hicklin unter den Nagel gerissen).

Was heisst “er ging zu Ringier”.

Zum Vorstellungsgespräch hat er sich in der Direktionslimousine vom damaligen Chef Oswald chauffieren lassen. Hin zu zurück.

Das hat mich schon beeindruckt.

Und eigentlich war das dann während seiner ganzen Zeit als Leiter der Ringier Journalistenschule so: Wir alle haben gedacht – der Widmer kommt demnächst wieder zurück als Chef zur BaZ. Wenn sie eingesehen haben, dass der Platz zwar nett ist, aber…. lassen wir das.

Oder er wird als Chefredaktor zur NZZ geholt.

Aber nein, er kam zurück und wurde Chef der Basellandschaftlichen Zeitung.

Ich habe ihn später mal gefragt, Mann, Franz – die bz, ist das nicht eine Nummer oder gar zwei zu klein für dich.

Ich meine Teheran, Athen, London und jetzt Liestal?

Er hat mir dann von seiner persönlichen Verbundenheit mit Mathis Lüdin berichtet, dem damaligen Besitzer der Basellandschaftlichen Zeitung. Und von seinem Team.

Und Liestal sei eigentlich ganz okay, wenn man in Riehen wohnen könne.

Ja, habe ich gedacht, irgendwann ist es wohl wichtiger, in einem Umfeld sein Talent einzusetzen, das vielleicht nicht so glamourös ist, wie man es sich in jungen Jahren vorgestellt hat, aber dafür mit Kollegen und Zeitungsbesitzern zusammenarbeiten kann, die man grundsätzlich einfach mal mag.

Ich glaube, es ist inzwischen vier Jahre her, dass wir uns zu einem Mittagessen getroffen haben. Seine Partnerin war ein paar Monate zuvor gestorben. Dieser Verlust hat ihn schwer getroffen.

Es war kein lockerer Mittagstisch.

Ab und zu hat er auf arlesheimreloaded kommentiert – als Blacky. Ein letztes Mal am 16. Oktober 2016.

Wir sollten mal wieder, haben wir in Mails geschrieben.

Ja, hätten wir.

Aber ich habe halt gedacht, wir hätten noch alle Zeit der Welt.

Kategorie: Politik Stichworte: Medien

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