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Facebook und Bootsflüchtlinge

13. April 2011 By M.M.

Wenn ich es mir recht überlege, dann könnte der folgende Beitrag von einer eben zu Ende gegangenen Podiumsdiskussion auch hier von Interesse sein. Handelt ja auch von Politik. Titel der Podiumsdiskussion: „Modern Revolutions are digital revolutions.“

Amira Al Hussaini, Journalistin in Bahrain.

Kein Verleger getraut sich das zu publizieren, was die Leute gegen die Regierungen aufbringt. Dieses Informationsvakuum füllen unabhängige Blogger. Diese Leute geniessen grosses Vertrauen, weil es sich erstmals in der Erfahrung der Bevölkerung um unabhängige Quellen handelt.

In Tunesien berichteten die Mainstreammedien erst nach 29 Tagen über die Revolution als die Sache mehr oder weniger gelaufen war.

Bemerkenswert an den arabischen Revolutionen ist der Umstand, dass es sich um angekündigte Revolutionen handelt. D.h. in Ägypten und Bahrain wurden Zeitpläne beispielsweise auf Facebook veröffentlicht, so haben sich die Leute organisieren können.

Anders als in Ägypten, sind in Syrien nur ganz Wenige online aktiv. Ägypten hat schon seit Jahren eine starke Online-Community. Als die Regierung das Internet kappte, gingen die Leute auf die Strasse, um zu wissen was los ist. Die Regierung provozierte das Gegenteil von dem, was mit der Unterbrechung des Internets beabsichtigt war.

Claire Ulrich, langjährige Afrikajournalistin:

Auf Facebook werden diese schrecklichen Folterbilder gezeigt, Dinge werden so öffentlich, von denen die Bevölkerung zwar gehört hatte, sie aber noch nie dokumentiert sah.

In Ghana waren es vier Männer, die via Twitter Nachrichten in die Welt sendeten. Schon nach vier Tagen waren sie zur Informationsdrehscheibe des Landes geworden. Leute riefen an und schilderten ihre aktuelle Situation. Via Twitter wurde gezielt Hilfe an die Brennpunkte geschickt.

Das unabhängige Kommunikationsmittel in Westafrika ist SMS. Denn viele haben ein Handy, aber nur wenige einen Internetanschluss. Wer bloggt und Blogs liest, geht ins Internetcafé.

Ein wichtiger Kanal, weil mehr Leute erreicht werden können, ist Twitter. Da gibt es nicht nur Wetterwarnungen, es werden auch Hochzeiten via SMS und Twitter arrangiert und organisiert.

Die neue Gefahr für die aufkeimende Informationsfreiheit sind die grossen Telefongesellschaften. Sie können mit etwas Aufwand die Kommunikation auf ihren Netzen effektiv zensurieren.

Ludger Schadomsky, Deutsche Welle:

Ich würde sagen, Revolutionen haben weniger etwas mit Tools zu tun, als mit dem Entwicklungsstand der Zivilgesellschaft in den verschiedenen Ländern.

Mein Kommentar: die Diskussion war so richtig nach unserem mitteleuropäischem Geschmack. Die Umwälzungen in Afrika wurden von allen Seiten sehr interessant beleuchtet.

Ja, ist ja toll, was die Ägypter mit Facebook so alles anstellen und schön auch, dass man ihn Ghana twittert. Und doch, wir sind alle für mehr Demokratie bei Euch. Also macht mal.

Wenn da nur nicht diese Bootsflüchtlinge wären…

So haben wir das mit Twitter und Facebook nicht gemeint!

PS: Die Verhaftung von Mubarak gaben die Militärs heute via Facebook bekannt.

Kategorie: Einsichten Stichworte: Einsichten

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