Jetzt weiss ich es: Es hat die gute alte Zeit tatsächlich gegeben.
Die gute alte Zeit, das war damals in den 80ern als man nicht eineinhalb Stunden in einer Schlange anstehen musste, um die Kathedrale Santa Maria del Fiore gegen Eintrittsgeld besichtigen zu können.
Da ist man einfach reinspaziert.
Das war damals, als man nach Florenz fuhr, weil man sich für die Renaissance interessierte und nicht fürs Shoppen.
Weil die grossen Modemarken sich noch nicht das gesamte historische Zentrum unter den Nagel gerissen hatten.
Das Zentrum ist nur noch Kulisse.
Ja und damals war man beim Abendessen auch nicht die einzigen Europäer unter lauter Japanern.
Wir waren das letzte Mal in Florenz. Weil uns Gucci & Co. eigentlich nicht so interessieren.
Henry Berger meint
..ich denke manchmal das gleiche. Der weltweite Tourismus ist wohl eine der Branchen mit dem grössten Wachstum in den letzten 30, 40 Jahren. Die Zahl der Touristen wächst jedes Jahr – die Zahl der Ziele bleibt aber gleich. In den 80er Jahren waren die Touristen primär Westeuropäer, US-Amerikaner und Japaner, welche jedoch meist in sehr gesitteten Gruppen reisten. Seitdem ist der gesamte „Ostblock“, China und Indien dazugekommen. Jüngere Japaner reisen heute häufig individuell.
Sie haben nun ja nicht unbedingt die Hochsaison für Florenz erwischt, wie muss dies dann in der wärmeren Jahreszeit aussehen?
Oder anders gefragt: Wann stösst der Tourismus an seine Grenzen?
Hier noch ein Tipp (vielleicht habe Sie es schon gemacht). Sie haben sich nun mit dem Zug 1 Std 30 Richtung Norden bewegt. Richtung Süden ist Neapel etwa genau so weit und Neapel ist m.E. ein besonderes Erlebnis…..
G. Koller meint
Ja, ich erinnere mich, in der guten alten Zeit gab es in der Strasse von S.M.N. zum David auch noch gebratene Singvögel am Spiess …
(Eine Alternative wäre im Moment sicherlich Siena, sehr gute Ausstellung mit wunderbaren Gemälden von Ambrogio Lorenzetti (1290-1348), in Santa Maria della Scala vis-a-vis des Domes, sowieso absolut verrücktes Bauwerk … und dann feines Essen im „Da Guido“ … und auf dem Rückweg nach Rom einen Abstecher zum Garten von Daniel Spoerri oder zum Tarotgarten von Niki de Saint Phalle …)
Henry Berger meint
…Siena ist wohl leider genauso vom Tourismus belagert wie Florenz
G. Koller meint
… Klar, aber selber zählt man ja nicht dazu … Siena hat aber auch noch irgendwas Verrücktes, Unfertiges, Unübersichtliches …
Henry Berger meint
…ja, da haben Sie recht: Die Touristen sind immer die anderen!
M.M. meint
Neapel ist auf dem Radar.
U. Haller meint
Und auf dem Weg nach Neapel einen Abstecher zum Palazzo reale in Caserta nicht vergessen!
https://en.wikipedia.org/wiki/Royal_Palace_of_Caserta
M.M. meint
Bei Spoerri waren eir vor Jahren. Um diese Jahreszeit dürfte dort zu sein.
Robert Schiess meint
Nun, Deine Foto beweist, wie interessant Florenz noch immer ist. Ja, heute muss man anstehe. Aber diese Wartezeit legitimiert immer die Qualität der Architektur und Kunst der Renaissance. Nicht die Horde der Japaner oder welcher Nationalität auch immer, soll den Interessierten am Besuch abhalten