Ein Aufreger wird durch die Medien gejagt: Die CIA und der BND hätten sich bei einer Schweizer Crypto-Firma eingenistet, um mit deren Hard- und Software fremde Regierungen auszuspionieren.
Aber auch, wer hätte das für möglich gehalten. (Hüstel).
Gut, Snowden war damals vor dreissig Jahren, als das lief, noch im Kindergarten. Er hat ähnliche US-Operationen mit manipulierten Kommunikationsgeräten erst 2013 bekannt gemacht.
Dass die Entwickler in der Schweizer-Crypto-Firma nicht draufgekommen sind, dass ihre Produkte von Geheimdiensten als Hintertüre genutzt werden könnten, ist entweder naiv oder verlogen.
Ich meine, so eine Verschlüsselungs-Hard und -Software ist schliesslich kein Ricola-Bonbon.
Die Neutralität der Schweiz sei schwer verletzt worden, wird gesagt.
Hä?
Die Schweiz war damals schon seit Jahrzehnten und ist noch immer ein Hub für Nachrichtendienste aus aller Welt.
Jetzt steigt auch die Politik in die Geschichte ein, damit läuft die Empörungsmaschinerie noch für ein paar Tage auf Hochtouren.
Dann legt sich das wieder. Weil nicht wirklich was rauskommen wird.
Schliesslich ist die Schweiz auf die Zusammenarbeit mit der CIA, dem BND und anderen angewiesen.
Vielleicht gibts über die Crypto-Geschichte mal eine Dokustory auf Netflix.
PS: Dass die beiden Nachrichtendienste mit der Schweizer Firma auch noch Geld verdient haben, ist die eigentliche Pointe der Geschichte. Anfangs der 90er Jahre soll die CIA dem BND für dessen Anteil an der Firma 17 Mio. USD gezahlt haben, schreibt die NYT.
Ist doch ziemlich zeitgeistig, dass sich Behörden marktwirtschaftlich verhalten (, ähem, ein Scherz).