Lehnen wir uns weiter zum Fenster hinaus und machen unsere Prognosen für die Mitteparteien. In dieser Gruppe gibt es eine Partei mit einem ziemlich grossen Problem und das ist die CVP.
Sie ist zu erfolgreich.
Um die anderen Partner auch nach dem 23. Oktober bei der Stange zu halten, muss sie deshalb alles tun, damit nicht sie den zweiten Sitz der Mittegruppe macht. Die einstige Looserpartei hat sich dank einer sehr cleveren Strategie der jungen Parteipräsidentin im Landkanton zu einem ernsthaften politischen Faktor entwickelt.
Sie muss deshalb auch in der Öffentlichkeit laut rufen: Wählt die Juniorpartner!
Denn die Mitteparteien werden in Baselland zwei Sitze machen, dies lässt sich an einer Zahl relativ einfach festmachen: 25 %.
Soviel wird nämlich das Mittelager auf sich vereinigen können. Doch rechnen wir mal nach.
Dank dem Schneider-Effekt kann die CVP 10.5 % Wähleranteil erreichen; Frau Schneider ist gewählt.
Die GLP hat national an Boden verloren, was umgesetzt auf die Baselbieter ein Resultat von 3.5 % bedeutete. Sie hat jedoch dank den Landratswahlen hier an Statur gewonnen und profitiert von der Medienpräsenz der Basler Schwester, ergo gestehen wir ihr 5 % zu.
Der aussichtsreichste Kandidat bei der GLP ist Gerhard Schafroth.
Die BDP ist im Aufwind, weshalb nicht auszuschliessen ist, dass sie die 6 %-Hürde überspringen wird. Deshalb ist das wahrscheinlichste Szenario, dass einer der ihren das Rennen um den zweiten Sitz machen könnte.
(Nach dem er jetzt diesen Satz gelesen hat, rutscht Peter H. Müller ganz nervös auf seinem Schreibtischstuhl hin und her und denkt, ha, jetzt schreibt der M.M. er sei’s, er sei’s. Schliesslich wirft er sich nicht umsonst schon seit Wochen vor jede Kamera, läuft der Politprominenz wie der Schatten im Sommer nebenher und denkt bis zum Einschlafen, er sei bedeutend.)
Tut uns leid: Wir setzen auf den bodenständigen Hanspeter Ryf aus Tenniken. Ein BDPler wie aus dem Bilderbuch der Partei (mir gefällt das Bild vorne auf dem Parteiprospekt von Frau Widmer. Das habe ich gestern an die Haustüre gepinnt – gegen die Vampire, die jetzt im Herbst wieder ihr Unwesen treiben).
Die EVP sehen wir bei 3.5 bis 4 %.
Für uns ist der Star der Liste Sara Fritz. Sie schreibt in ihrem Kurzsteckbrief „ledig“, aber eigentlich muss man das mit „keusch“ übersetzen. Denn solch Geistes Kind ist die Frau Fritz und damit eine Idealkandidatin für die starke freikirchliche Anhängerschaft der EVP.
Macht wie gesagt 25% und das sind zwei Sitze für die Mitte.
PS: Würde sich dieser Wahlkampf noch länger dahinschleppen, dann könnten wir diesen Mittesitz doch glatt der EVP zusprechen. Die gehen garantiert wählen.
Peter H. Müller meint
Unglaublich, wie hat Manfred Messmer rausgefunden, dass ich so nervös bin? Hat er mich bei eBay überboten, als ich eine Kuh und einen Esel kaufen wollte? Oder hat er mich gar im Möbelhaus gesehen … mit dem neuen, in der Mitte starken Bürostuhl? Oder habe ich ihn übersehen, als ich beim Hülftenschanz-.Denkmal die Geister des Oberbaselbiets beschwor? Wer weiss, wer weiss.