Man erlebt solche Ereignisse ja nicht sehr oft in seinem relativ kurzen Leben, wo man noch Jahre später sagen kann: Ich war dabei!
Ich kann sagen, dass ich die Ermordung Kennedys mitgekriegt habe und die Mondlandung live am Fernsehen sah – in schwarz-weiss. Dann war da noch 9/11 und jetzt noch die Corona-Fasnacht.
In Basel werden sie noch die nächsten 50 Jahre darüber reden, wie das war, als im März 2020 drei Tage lang in Basel tatsächlich der Ausnahmezustand herrschte.
(Und als der Grüne Isaac Reber den adhoc-Entscheid der Baselbieter Regierung, den weiteren Ausschank von Wein und Bier im Landkanton wegen zwei , drei aufmüpfigen Oberbaselbieter Gemeinden zu verbieten, mit dem obrigkeitlichen Kommentar begründete, „die Leute hätten übertrieben.“ )
Die Fasnacht ist nicht abgesagt. Weil das gar nicht geht.
Sie findet statt in den Köpfen der Menschen.
Man versammelt sich auf der Strasse vor den Beizen. Trinkt Wein und Bier, dass es sonst nur während den Marschpausen gibt.
Aber jetzt gibt’s nur Marschpause.
Sind findet statt mit spontanen Aktionen und weil sie noch zwei weitere Tage dauert, werden die Leute wohl noch mehr Kostproben baslerischer Fasnachtskreativität zeigen.
Fasnacht ist ja auch ein wenig Rebellion.
Die Fasnacht findet also seit Montag in Gesprächen und auch heftigen Diskussionen zuhause, am Arbeitsplatz, in der Beiz, auf der Strasse und im Zug statt.
Diese Corona-Fasnacht wird in die in die Geschichtsbücher eingehen.
Zehntausende werden für den Rest ihres Lebens sagen können: Ich war dabei.
Und deswegen von nachfolgenden Generationen, welche die Corona-Fasnacht verpasst haben, bewundert werden.
isaac reber meint
also ganz präzis haben wir den ausschank nur in den 2 betreffenden gemeinden untersagt, und auch das nur für eine nacht. und dies primär nicht, weil sie fasnacht gemacht haben, sondern weil es mehrere tausend leute waren.
Chienbäsebärti meint
Wie wurde denn gezählt, lieber Herr Regierungspreesi? Ich war in der Residenz auch auf der Piste und habe lediglich ein paar Dutzend gesehen. Durchs Dörli wurde Frau Fasnacht zu Grabe getragen. Auf dem so genannt letzten Gang wurde sie von ein paar Dutzend „Trauernden“ begleitet. Am Rande habe ich auch zwei. drei Schugger in gelben Westen mit der Aufschrift DIALOG ausgemacht. Wie haben die das Gespräch (brauchts doch für einen Dialog, oder) gesucht und geführt?