
Ich denke, gestern um fünf hatten wir in der Schweiz diesen Teleboy-Moment: das ganze Land hat sich vor den Bildschirmen versammelt, um dem Bundesrat zuzuhören.
Dessen Botschaft ist klar und deutlich: Die Lage ist sehr ernst aber wir tun was immer möglich ist.
Zusammen mit euch allen. Sonst schaffen wir das nicht.
Diese Fernsehstunde war ein Lehrstück dafür, wie exzeptionell das schweizerische Regierungssystem ist.
Nicht ein Einzelner, wie Johnson, der zeitgleich an seiner Medienkonferenz hilflos wirkte oder wie Macron, der den Roi gab, trägt die Verantwortung, sondern eine Gruppe.
Männer und Frauen aus verschiedenen Parteien.
Die um Entscheidungen ringen und dann mit dem Ergebnis als Team vor die Kameras tritt.
Der 16. März 2020 wird als einer jener Tage in die Geschichte eingehen, an denen sich alles geändert hat.
M. Keller meint
Auch wenn Umsicht angezeigt und Herrn Hallers Hinweise mich auch beschäftigen: neben der 24h Dauerberieselung mit Horrorszenarien sollte noch etwas Raum bleiben für eine Anti-Panik-Kommunikationsstrategie. Aktuell schnürt uns primär die Angst die Kehle zu, nicht das Virus, und verführt uns zu Hamster- und anderer Aktionitis. Nein, ich verharmlose nicht, doch wir können nicht den Globus komplett und über Monate/Jahre einfrieren wegen einem Virus, das aktuell (noch) eine Sterblichkeit von weniger als einem Prozent zur Folge hat (ja, das ist mehr als bei anderen Viren…). Bevor ich auf den Schädel kriege:doch, die Eindämmungsmassnahmen machen Sinn, kurzfristig und leider letztlich als Grossversuch. Doch längerfristig braucht es einen noch weiseren Blick.
U. Haller meint
2 Jahre..?
Diese Kurven suggerieren, dass im Herbst das Schlimmste überstanden sei. Was ich schlicht nicht glaube. Denn jede Lockerung birgt das Risiko in sich, dass das ganze Theater wieder von vorne losgeht. Mindestens bis eine flächendeckende Impfung möglich ist. Umso realistischer scheint mir diese Annahme:
https://www.welt.de/vermischtes/article206602111/Coronavirus-in-Deutschland-RKI-setzt-Risikoeinschaetzung-auf-hoch.html