Wenn ich kürzlich geschrieben habe, ich sei ziemlich ratlos über das, was wir gerade an Weltpolitik erleben, so muss ich das ergänzen mit: Ich bin gleichzeitig fasziniert über das, was gerade geschieht.
Eine solche Dichte an Krisen ist nicht oft.
Was mich fasziniert ist diese vielmaschige Verknüpftheit der verschiedenen Ereignisse: russischer Krieg in der Ukraine, Israel, Gaza, Hamas, Huthis, der Anschlag in Moskau, Terroralarm in Paris, Wirtschaftskrise in China, Präsidentschaftswahlen in den USA.
Nichts geschieht isoliert, kein Ereignis steht für sich allein und könnte deshalb schon irgendwie gemanagt werden.
Die Kontrolle ist allen entglitten.
Einschub: Wenn wir nach Moskau schauen, dann geht unser Blick gen Osten. Auch im übertragenen Sinn, weil seit 2000 Jahren die Gefahr für unsere Gesellschaften immer aus dem Osten drohte.
Wenn die Afghanen und mit ihnen der örtliche ISIS-Ableger nach Moskau schauen, geht ihr Blick gen Westen. Auch im übertragenen Sinn, weil dort im Westen die christlichen Feinde leben, die es zu vernichten gilt.
Wenn die russische Führung also glaubt, die Zukunft des Landes liege im Osten, man gehöre dorthin und nicht zum Westen, dann wird sie gerade eines Besseren belehrt. Ende Einschub.
Der gemeinsame Nenner der Akteure ist die Wahnvorstellung. Der feste Glaube, man könne sich die Welt so formen, wie man sie gerne hätte.
Dazu passt die SVP.
Sie macht seit Wochen mobil zum letzten Gefecht: Noch in diesem Jahr will die Partei die EU ein für allem mal besiegen.