Sommergespräch mit Anita Fetz auf Telebasel – schalte mich just in dem Moment zu, als das Gespräch über ihre Haltung zu Europa abgefragt wird.
Wir wissen: Politisch ziemlich erledigt ist in der Schweiz, wer mit dem Etikett „EU-Turbo“ herumlaufen muss.
Ein guter Schweizer ist, wer in der EU den Feind erkennt, der nichts weniger als „unser Land“ zerstören will.
Mit Handelsverträgen und Industrienormen.
Und hinter Brüssel lauern die Deutschen.
Doch noch besser sind die Konvertiten also jene, welche gerade noch rechtzeitig die Kurve vom „EU-Turbo“ zum strammen EU-Ablehner kriegen.
Und hört, hört: Frau Fetz ist eine Konvertiten.
Bis 2008 sei sie für einen EU-Beitritt der Schweiz gewesen. Doch dann kam die Finanzkrise und ihr Erweckungsmoment, als sie miterleben musste, „wie Merkel und Schäuble, also Deutschland, mit den Ländern im Süden umgegangen sind, diktatorisch—„, „…die haben die wirklich ausgehungert.“ „Um ihre Banken zu retten.“
Da sei ihr klar geworden: „Nein, da will ich nicht dazugehören.“
Merke: Wem es in der Küche plötzlich zu heiss wird, sucht verzweifelt nach einem Ausgang.