Die Dinge scheinen sich bei der BaZ zu überschlagen. Was abzusehen war, tritt jetzt ein, Herr Suter verliert die Nerven. Die ganze Strohmannsache ist für den guten Menschen vom Münsterhügel eine Nummer zu gross geraten.
Herr Blocher sucht die (vorläufige) Rettung in einem Teilgeständnis: er habe Einfluss, aber nicht mit Geld. Was mich an Waldheim erinnert, der Glauben machen wollte, nicht er, nur sein Pferd sei in der SA gewesen.
Zu erwarten ist, dass Herr Suter nächste Woche das Handtuch wirft. Er bastelt noch an einer weiteren Heldengeschichte, so in die Richtung, wie er das alles auf sich genommen habe mit dem Herrn Blocher um für BASEL die BaZ zu retten.
Möglich, dass dieser als Schachzug eine weitere Tochter ins Basler Exil schickt.
Die erste, Miriam, hat ja eine erstaunliche gesellschaftlich-gerwerbliche Karriere hingelegt. Die Läckerlihuus-Besitzerin wird von allen überschwänglich in den höchsten Tönen gelobt. Wenn das in diesem Tempo weitergeht, liegt schon bald ein Dr. hc. der Uni drin.
Tochter Rahel meinte denn auch kürzlich bei einem Ehemaligentreffen in kleinem Kreis, sie interessiere sich sehr fürs Verlagsgeschäft und sehe darin eine Zukunft.
Doch das eigentliche Problem sind nicht die Besitzverhältnisse, es ist die finanzielle Schieflage des Unternehmens. Die soll inzwischen einen Ausmass angenommen haben, dass die BaZ im Grunde genommen nur noch mit einem Kapitalschnitt gerettet werden kann.
Das Ende der Basler Zeitung ist auch deshalb absehbar, weil die öffentliche Diskussion um die Besitzverhältnisse die Banken als Hauptgläubiger wohl demnächst die Kreditnotbremse ziehen lassen wird.
Die Sonntagszeitungen werden die Herren Blocher und Suter noch weiter durch den Fleischwolf drehen. Oder mit dem grossen Paukenschlag aufwarten.
Update 12:15 Uhr: Die Aussage von Rahel Blocher an einem Klassentreffen, wonach sie im Verlagsgeschäft engagiert ist, ist mir schon seit ein paar Monaten bekannt. Doch mit diesem Tages Anzeiger-Artikel macht die Bemerkung in launigem Kreis erst Sinn.
Viktor Baranoff meint
Sehr geehrter Herr Messmer
Ich sehe „kein Ende der BAZ“.Sollte
Herr Dr. Blocher wirklich hinter dieser Zeitung stehen, prophezeie ich diesem Blatt eine geistige Morgenröte,die schon mit der Einsetzung des ausgezeichneten Chefredaktor Dr. Somm begann.Dieser linke mediale Einheitsbrei in der Schweiz muss endlich eingedämmt werden.
Baresi meint
Herr Baranoff, bei Kommentaren wie dem Ihren werde ich immer ein wenig unsicher. Meinen Sie das ernst oder ironisch?
Viktor Baranoff meint
@Baresi
so wie es dasteht!!
Blindtext meint
Wie kommen Sie auf die Idee, dass Markus Somm einen Doktortitel hat?
Wahrsager meint
Der „Sehr geehrte Herr Messmer“ meint er sicher ironisch.
Liberopoulos meint
Den Dr. oder Guru aber glaub ich nicht.
Peter Gysin meint
Blocher ist der beste Politiker den wir haben! Von mir aus kann er die BaZ vollständig aufkaufen und Journalisten anstellen, die wirklich Lust haben zu recherchieren. Endlich könnte mal der Basler Justiz-Filz unter die Lupe genommen werden.
Blacky meint
Nun halt – statt wie unlängst in meiner persönlichen Verballhornung im gleichen Zusammenhang – das lateinische Originalzitat aus der Schule auf dem Münsterhügel: „ut desint vires tamen est laudanda voluntas“. Ich fürchte nur: auch das reicht nicht. Wie bei der Verballhornung: Weil eben die (richtigen) Männer fehlen und Lust allein in diesem Business nicht genügt.