Gut, es war auch damals nur bedingt originell, wenn ich zum Saisonauftakt die Bekannten im Schwimmbad mit dem Satz begrüsste: „Na, auch den Winter überstanden?“.
Nächsten Juni werde ich mir’s verkneifen.
Denn uns steht, wenn man den Warnungen auf allen Kanälen Glauben schenken will, ein harter Winter bevor.
Mein verdammt subjektives Gefühl gaukelt mir jedoch schon seit Tagen vor, dass, anders als im März, die Lage weitaus weniger dramatisch sei.
Selbst harte Fakten – die steigenden Corona-Zahlen – haben ihren Schrecken verloren. Man gewöhnt sich an Meldungen wie: „72 Neuinfektionen in Basel-Stadt, ein Toter in Baselland.“
Wenn sie im ZDF vor der Animationswand zum aktuellen Stand der Dinge kommen, schiesst mir – fast schon zwanghaft – dieser Satz dazwischen: „Und nun die Lottozahlen.“
Ich kann da nichts machen, die Scherzzentrale im Frontallappen lässt sich nicht willentlich steuern.
Sorry.
Was anders ist, als im März: Man hört jetzt viel öfter als noch im April, dieser oder jene sei positiv gewesen.
Und keiner musste ins Spital.
Ich lege mir die aktuelle Lage so zurecht: Augen zu und durch. Im Frühling lassen wir uns impfen und dann: game over Corona.
Impfgegner? Sind mir ehrlich gesagt ziemlich egal.
Die meisten werden spätesten bei der Ferienplanung einknicken, dann nämlich, wenn klar wird, dass man in den nächsten Jahren für beliebte Destinationen einen Impfnachweis vorlegen muss.
Selbst für den Städtetripp nach London.
Mein internationaler Impfausweis weist gut zwei Dutzend Impfungen aus: Gelbfieber, Tollwut, Starrkrampf, Masern, Kinderlähmung, Zecken, Hepatitis und so weiter und so fort.
Selbst gegen die Japanische Encephalitis bin ich geimpft.
Kurz: Ich bin ein professioneller Geimpfter. Weil ohne Impfschutz man schon bisher nicht in der Welt herumreisen konnte und in einige Länder gar nicht einreisen.
Wobei wir noch nie kontrolliert wurden, was sich jetzt sicher ändern wird.
Allerdings: Der Arzt des Tropeninstituts hat damals vor unserer Reise nach Indien zu scherzen beliebt, es sei wahrscheinlicher, dort wegen eines Verkehrsunfalls ins Spital zu müssen, als wegen einer Tropenkrankheit.
Bleibt für uns in der Schweiz die Luxusfrage: Für welchen Impfstoff soll man sich entscheiden?
Denke, irgendjemand wird mir die Entscheidung abnehmen.
Jean Ackermann meint
Der Winter wird wahrscheinlich wirklich nicht so schlimm werden, und die Frage wird auftauchen obs die Impfung im Februar oder Märrz überhaupt noch braucht. Wenn man die Gesamtzahlen, spez. in der Westschweiz, inklusive Dunkelziffer von sagen wir 5 betrachten und das ins Verhältniss zur Gesamtbevölkerung bringen, müssten wir eigentlich schon eine genügende Durchseuchung haben dass die Pandemie, zB in der Westschweiz, zusammenbricht! Wie will man dann noch eine Impfunh rechtfertigen.