Zu einem wilden Rundumschlag gegen die lokalen Medien hat Wirtschaftskammer-Direktor Christoph Buser im Vereinsblatt der Wirtschaftskammer ausgeholt, das er allen Ernstes als „Zeitung“ bezeichnet.
Anlass ist die Berichterstattung der BaZ über die Familienausgleichskasse und den möglichen Austritt des Kantonsspitals Baselland aus der Gewerbekammer.
Gemäss Buser alles Fake News.
Im Gegensatz zur Basler Zeitung schreibe seine Verbandszeitung „Standpunkt“ „stets wahrheitsgetreu“, schreibt Herr Buser.
Dazu gibt es neben einem Kommentar auch ein Interview, von dem man annehmen kann, dass der Autor sowohl die Fragen als auch die Antworten geschrieben hat. Oder wollen die tatsächlich darauf beharren, dass sie für ihr PR-Blatt ein Interview führen, das abtippen und anschliessend vom Interviewten autorisieren lassen, wie das bei richtigen Zeitungen üblich ist?
Wie gesagt, ist Herr Buser – früher mal, weil von HR. Gysin vererbt, im Verwaltungsrat der BaZ und derzeit noch Kolumnist – ernsthaft der Meinung, dass der Newsletter der Wirtschaftskammer eine richtige Zeitung sei, vergleichbar mit den Tageszeitungen der Region.
Die Auflage des an die Mitglieder verteilten Blatts ist „28 000 Exemplaren in der Zwischenzeit grösser als jene der «Basellandschaftlichen Zeitung» (bz) mit rund 25 000 Exemplaren“, schreibt der Direktor.
Dieser Vergleich ist natürlich, wie jedermann sofort erkennt, Fake News.
Nach allen Regeln der Kommunikationtheorie muss man nämlich das Mitgliederblättli vom Altmarkt mit der Coop Zeitung vergleichen. Und gegen deren Auflage von 1’823’097 Exemplare allein für die Deutschschweizer Ausgabe sind die Liestaler echte Zwerge.
Wir freuen uns auf die Fortsetzung der Geschichte.
Sissachr meint
Sobald sie in BL irgendein Ämtlein bekleiden, werden Sie ungefragt und penetrant mit Busers Blättli bedient. Das Ding loszuwerden, resp. abzubestellen ist schwieriger, als dem Papst ein Doppelbett zu verkaufen.
Bringold Margareta meint
Vielleicht hat der Zwergenkönig in seinem kleinen Königreich am Altmarkt noch nicht kapiert, dass er angezählt ist. Er glaubt wohl, dass sein Geschäftsmodell mit den vielen undurchsichtigen Kässeli werde noch lange Zukunft haben. Das gleiche Geschäftsmodell haben die Postauto Schweiz offenbar übernommen. Dort rumort es jetzt gewaltig und dort werden Köpfe rollen.
Das Baselbiet ist noch nicht soweit. Die Baselbieter Regierung hätte mehr als genug Grund genau hinzuschauen, wenn es um die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer geht. Aber nein, sie schliessen weiterhin Leistungsvereinbarungen (ZAK, Energiepaket) mit diesen diversen Unterfirmen der Wirtschaftskammer ab. Das Ausschreibungsverfahren beim Energiepaket wird unter Verschluss gehalten, obwohl das meiner Meinung nach dem Oeffentlichkeitsprinzip widerspricht. Was wird dort versteckt?
Die ZAK-Geschichte wird einfach ausgesessen. Jeder Unternehmer würde die Zusammenarbeit mit einem Partner sofort beenden, wenn er so über den Tisch gezogen wird wie das bei der Schwarzarbeitskontrolle geschehen ist.
Dass die Familienausgleichskasse GEFAK höhere Beiträge verrechnet als die kantonale Familienausgleichkasse erstaunt. Christoph Buser wird ja nicht müde zu behaupten, die Privaten würden günstiger arbeiten als der Staat. Im Fall der Wirtschaftskammer und seinen Tochterfirmen stimmt das nicht, das hat der BaZ-Artikel aufgezeigt. Das Kantonsspital zahlt Hundertausende von Franken zuviel, berappen muss das der Patient, die Krankenkassen und der Staat.
Michael Przewrocki meint
Hat auch viele Rezepte mit Waren die man bei denen einkaufen kann.