Was ich bei dieser Diskussion um den US-Deal nicht kapiere, ist dieses Lamento, man wisse nicht, über was genau man abstimme.
Und überhaupt, die schrecklichen Folgen, die dieser Nichtdeal haben könnte.
Leute, jetzt haltet mal die Luft anhalten.
Gemessen an all dem Zeugs, das anderen Ländern derzeit um die Ohren fliegt, ist das doch ein Klacks. Wenn man den CEOs der Banken genau zuhört, dann sagen die doch nichts anderes als: „Wir erledignen das mit unserer Portokasse.“
Und erwarten danach wieder fette Beute.
Und dann dieses Geplapper „nein, ich weigere mich, ja zu sagen.“ Also malen wir mal aus, die Frau Fetz hätte den Deal abgelehnt. Die Frau wäre doch in Basel politisch erledigt. Solches würde den anderen Basler Vertretern im Nationalrat auch blühen.
Ergo? Richtig.
Bleiben noch die Baselbieter Freunde. Der standfeste Herr Janiak ist von seiner Basler Kollegin für seinen lauwarmen Enthaltungspubs wohl nicht allzulange bearbeitet worden.
Selbstverständlich haben sich er und seine Landkantonabgeordneten rückversichert, dass die Baselbieter Kantonalbank von der ganzen Chose nicht betroffen ist.
Womit für sie die Ausgangslage für ihr Abstimmungsverhalten nur noch regionalpolitisch brisant ist.
Die Schlagzeile: „Baselbieter Nationalräte versenken Basler Kantonalbank“ wäre ein Knaller, oder?
dideldumdei meint
Hübscher Gedanke.
Und nun machen wir dasselbe in indisch, lassen Sie dazu Ihren Geist frei schweifen und lesen Sie dann die Bankäusserungen der jüngeren Zeit nochmals:
Ein führender BKB-Exponent sagt, die Folge einer allfälligen Anklage würde «für den Kanton als erhebliche Minderung des Unternehmenswerts spürbar».
Haben Sie sich noch nie überlegt, warum FDP und SVP trotzdem blockieren? Oder blockieren sie vielleicht nicht genau deswegen?
Hören Sie dieses Echo auch? «Wirtschaft, Horatio! Wirtschaft!»
Wenn der Deal bachab geht, gibt es in ein paar Wochen ganz billig Banken zu kaufen (wie weiland eine schweizerische Fluggesellschaft, die für ein Butterbrot und ein Ei verhökert wurde). Und die Käufer können sich erst noch als Retter in der Not feiern lassen.
Der grösste aller heutigen Stadtbasler FDP-Nationalräte fordert flankierend bereits die Aufhebung der Staatsgarantie. Von da zu einem gutbaslerischen «Fuurt mit Schaade!» ist der Weg kurz.
Alldieweil und sintemal auch ein gewisser Herr aus dem Zürcherischen nicht erst seit gestern öffentlich über einen BKB-Verkauf nachdenkt.
Schauen Sie einmal bei Janssen auf Insideparadeplatz vorbei.
So geht das.
So nah und einfach war die Privatisierung von Kantonalbanken noch nie.
Und wenn Sie den Gedanken weiterspinnen wollen: Warum hilft Abu seinem Parteifreund in der BKB nicht via seine St. Galler Konnektschen? Oder tut er das – aber einfach nicht so, wie Sie und ich zu glauben versucht sein könnten?
Darauf einen Chai!