Der Baselbieter Wahlkampf um die wenigen Nationalratssitze und den einen für den Ständerat wird wohl in den nächsten Wochen gänzlich einschlafen.
Und am ersten Tag nach den Sommerferien im August geht dann die Zukleberei des Landkantons mit mehr oder weniger gut fotografierten Politgesichtern los.
Welch freudige Aussichten.
Letzte Woche haben wir den Baselbieter Wahlkampf noch schnell etwas aufgemischelt.
Mit einer simplen Pressemitteilung.
Wir haben Herrn Wagner und Herrn Stückelberger, beide FDP, telefonisch davon überzeugen können, dass es nicht schlecht wäre, jetzt dem Komitee der Ständeratskandidatin Schneider-Schneiter beizutreten. Gemeinsam, dann haben beide etwas davon und die Frau Schneider grad auch, weil die Medien auf so eine gemeinsame Meldung draufgumpen.
Was sie dann auch prompt getan haben.
Die hatten das ohnehin vor, aber es ist wie immer in der Politik eine Frage des richtigen Timings. Schliesslich geht es darum, eine Win-Win-Situation zu schaffen.
Wir haben dann die Pressemitteilung am frühen Montagmorgen an die lokalen Medien verschickt (deshalb ist der Vorgang öffentlich, stand unser Agenturnamen drauf) und flugs war die Meldung in den Onlinemedien.
Aber nicht nur das, wir haben die anderen Kandidaten der FDP in Zugszwang gebracht.
Und das ging recht schnell. Kaum war die Meldung auf der Website von Radio Basel aufgeschaltet, da soll, wie uns von für gewöhnlich gut informierter Seite zugtragen wurde, der Herr de Courten (SVP, Nationalkonservative) den Kandidaten Schäfli (FDP) angerufen haben, mit der Aufforderung, sich nun auch zu outen und zwar als Anhänger von Herrn Baader (SVP, Nationalkonservative). Der schrieb dann auch prompt eine eigene Meldung.
Ein Führungsmitglied der SVP gibt einem Mitglieder der FDP politische Answeisungen?
Wäre ein starkes Stück, wenn das tatsächlich stimmt.
Wir warten auf das Dementi.
Inzwischen haben sich auch die anderen FDP-Nationalratskandidaten für die CVP-Kandidatin entschieden. Ausser Frau Schneeberger. Sie denkt noch nach.
PS: Bei unserer Sonntagsfrage haben 137 Leser die Taste gedrückt (mehrfaches drücken lässt das System nicht zu, auch wenn man die Internetdaten löscht). Das Resultat sieht so aus:
Wen würden Sie nächsten Sonntag wählen?
- Elisabeth Schneider-Schneiter (61%, 83 Votes)
- Claude Janiak (27%, 37 Votes)
- Caspar Baader (12%, 17 Votes)
Total Voters: 137
Nun gehen wir mal davon aus, dass Frau Schneider-Schneiter etwas die Werbetrommel gerührt hat (sie tat das beispielsweise auf Facebook) und zählen mal grosszügig fünfzig Stimmen ab – dann liegt sie noch immer gut im Rennen. Bei Caspar Baader, davon bin ich überzeugt, steht die realistische Wahlchance bei Null.
Das Rennen im Herbst wird zwischen Janiak und Schneider entschieden.
PS2: Wir haben alle Wahlkampfmandatsanfragen abgelehnt. Wir geben Tipps und Anregungen aus purem Vergnügen an der Sache. Gratis. Nicht mal für die Pressemitteilung haben wir etwas verlangt.