Mit dem Ärgern ist es so, dass der Ärger kommt, gerade wie er will. Heute Morgen beispielsweise.
Da ist dieses Bild von der Bundespräsidentin in Afrika.
Wie immer ist sie adrett gekleidet. Vor der afrikanischen Sonne schützt sie sich mit einer knallroten Baseballkappe mit dezent aufgesticktem Schweizerkreuz darauf. Dazu ein blühtenweisses T-Shirt, ein Perlen besetzter Goldanhänger, etwas Schmuck muss auch vor der elendesten Hütte sein.
Dazu eine topaktuelle schwarze Freizeitjacke mit die Silhouette betonenden weissen Streifen.
Ein Bild, wie wir es zuhauf von amerikanischen Filmschauspielerinnen kennen, die mal schnell für ein paar gefühlsdrüsige Bilder nach Afrika jetten.
Sie ist unterwegs, rechtfertigt ihr Pressedienst, um sich ein Bild vom Flüchtlingselend entlang der somalischen Grenze zu machen.
Die Lage sei „erschreckend“, gibt Frau Bundespräsidentin zu Protokoll. Welch eine Erkenntnis!
Und ich frage mich ziemlich verärgert, warum muss die Bundespräsidenten samt Tross – geschätzte Kosten mit allem Drum und Dran rund eine halbe Million aufgewerteter Schweizer Franken – warum muss sie dort hinreisen.
Hat die Bundespräsidentin keine Mitarbeiter vor Ort, die ihr Bericht erstatten können?
Zwei Antworten möglich.
Martin meint
Motto: Arme in den reichen Ländern helfen den Reichen in den armen Ländern.
(Und China kauft das fruchtbare Landwirtschaftsland in den armen Ländern …)
Anton Keller meint
MCR hat wieder einmal ihr Ego mit ein paar Staatsmillionen streicheln können. Ihre persönliche Anwesenheit war nicht erforderlich.
Vicinus meint
M.M,. Individualist auf der freien Wildbahn, von nichts und niemandem beeinflussbar, versteht es einerseits immer wieder trefflich, die wirklich tieferen Sorgen des homo helveticus auf den Punkt zu bringen – und sich andererseits über Dinge auszulassen, über die zu echauffieren sich überhaupt nicht lohnt.
Lieber Calmy-Rey schlagen als bei Präsenz Schweiz nachschlagen!
T.G. meint
ja, was macht sie wohl, die Micheline? Nichts anderes als sonst auch immer und genau das wozu sie auch beschloss Politikerin zu werden: Sich selbst auf Kosten der Steuerzahler in Szene setzen.
Elisabeth Schoch meint
Also Herr Messmer. Ihr Artikel hat ja schon etwas. Aber warum müssen Sie sich so ellenlang über die Kleidung der Lady auslassen. Wäre sie ein Mann, würde man dies nicht mal eines Wortes würdigen. Bleiben wir doch einfach beim Geschäft. Und da bin ich auch schon wieder einig mit Ihnen. Herzliche Grüsse aus Zürich.
M.M. meint
Oh doch, das ist heute auch bei Männern ein Thema. Erinnern Sie sich an den Herrn Guttenberg in Afghanistan?