Das Wahlcouvert ist eingetroffen.
Wäre ich ein Träumer, würde ich jetzt Ballmer, Novak Noack, Jourdan wählen.
Doch Wahlzeiten sind nun mal keine Zeiten für Träumer.
Da geht es um Realpolitik, also um Entscheide im Rahmen des Möglichen.
Und der ist eng.
Deshalb braucht es eine klare Botschaft, damit die Wählerinnen und Wähler das auch verstehen. Und die lautet bei diesen Wahlen exakt gleich wie bei all den Wahlen zuvor im Baselbiet: „Mit uns ändert sich auch in den nächsten vier Jahren nichts“,
Mit diesem Versprechen sind Lauber, Gschwind, Reber und Schweizer angetreten und genau deshalb werden sie wieder gewählt. Das ist auch der grösste gemeinsame Nenner der bisherigen Vier mit Frau Sollberger.
Wir haben doch genau aus dem Grund eine fünf Parteien-Regierung, damit da nicht einer oder eine auf die Idee kommt, über die Stränge hauen zu müssen.
Womöglich noch mit einer politischen Idee.
Zum Zweiten: 92 Prozent der Landratssitze sind bereits an „Bisherige“ vergeben. Auf den Kanton umgelegt bedeutet dies, dass nur in ganz wenigen der zwölf Wahlkreis Neue eine Wahlchance haben.
Um in den nächsten sechzehn Jahren dank des Zusatzes „bisher“ immer wieder gewählt zu werden.
Die Baselbieter wollen auch im Landrat nicht den Wechsel, sondern die Kontinuität.
Damit man sich nicht weiter kümmern muss.
Schliessen wir die Betrachtung deshalb mit dem Running Gag, der niedrigen Wahlbeteiligung.
Die hat überhaupt nichts mit Demokratiemüdigkeit oder gar Überdruss zu tun: Die niedrige Wahlbeteiligung ist vielmehr der ultimative Ausdruck des Vertrauens der Wählerschaft in die Stabilität des Systems.
Oder glaubt jemand ernsthaft, bei 45 oder gar 57 Prozent wäre das Resultat am 12. Februar ein anderes?
34 Prozent (2019) bilden den Willen der Wählerschaft perfekt ab: Es soll alles so bleiben, wie es ist.
Und das ist auch okay so.
PS: Wenn’s mal politisch brennt, dann treffen wir uns unterm Jahr bei einer Abstimmung.
Franz Bloch-Bacci meint
Novak??