Lenin und noch ein paar andere glaubten an ein besseres Morgen.
Zumindest pro forma.
Der Marxismus als optimistisches System versprach, dass am Ende des revolutionären Weges, was zugleich das Ende der geschichtlichen Entwicklung wäre, das Arbeiter- und Bauernparadies wartet.
Alle Macht den Räten!
Die Millionen, die umgebracht wurden, rechtfertigten den Weg zum Ziel; wer überlebte, dem blieb die Hoffnung.
Der Sieg im Grossen Vaterländischen Krieg über Nazi-Deutschland war der alles bestätigende Höhepunkt: Die Opfer waren nicht umsonst gebracht; man war auf guten Seite der Geschichte, und anders als die im Westen, schon halbwegs im Paradies der Arbeiter und Bauern.
Millionen Linksbewegte im Westen, glaubten das auch und waren überzeugt, der Kommunismus sei tatsächlich eine Alternative zu ihrem tristen Dasein in all dem Überfluss.
Bis Zusammenbruch der Sowjetunion.
Der legte schonungslos den Blick frei auf das ökonomische Desaster, das politische und moralische Versagen, die Millionen Hunger- und Gulagtoten als einzige Hinterlassenschaften des Sowjet-Kommunismus.
Man kann Putin so verstehen: Wenn es, wie bewiesen war, Hoffnung Lüge ist und am Ende der Geschichte kein Paradies wartet, sondern der Zusammenbruch, weshalb dann noch ein neuer ideologischer Firlefanz?
Wer so was braucht, soll in die Kirche gehen und das Kreuz schlagen.
Weshalb also nicht einfach ohne Hoffnung, Werte und Moral weitermachen, mit dem Sieg des Grossen Vaterländischen Krieges am Revers?
Alle Macht den Nihilisten!
Unsere Hoffnung auf „Ende gut, alles gut“ hat sich ebenso als Illusion entpuppt, wie deren Paradies der Arbeiter und Bauern.
Was also stellen wir denn nun der tödlichen Bedrohung aus dem Osten entgegen?
Leoparden?
„Unsere Werte“ als Antwort scheint derzeit wenig überzeugend, weil zu schwach.
Sissachr meint
War grad im letzten Arbeiter- und Bauernparadies, Kuba. Mittlerweilen müssen sie den Zucker importieren. Letzte Produkte, die noch verkauft werden können sind Zigarren, Rum und Tourismus. Dafür gibts keine Drogenkriminalität. Kunststück: Wo’s kein Geld gibt, ist der Verkauf von Drogen nicht sonderlich lukrativ.