War es am Samstag, als ich die Marinade für den gekochten Pulpo zubereitete? Egal. Auf jeden Fall lief da in der Glotze diese Volksverdummungssendung „Fenster zum Sonntag“, (wir haben Glotze auch in der Küche, ist kurzweilig beim Kochen, besonders wenn sie Kochsendungen bringen).
Herr Josuran schmalzt mit einer Schweizerin, jung, brünett, könnte man im linksgrünurbanen Lager verorten.
Sie erzählt, wie sie unzufrieden war mit ihrem Leben war (Gläubige sind immer irgendwie unzufrieden mit der Gesamtsituation).
Deshalb hat sie den Bettel hingeschmissen, und zu Gott gesagt: „I mag jetz nimmer. Mach du mal.“ Gut, das sind jetzt die populär übersetzten Untertitel zum Redetext: sie hat sich IHM anvertraut, hört nur noch auf ihn, heisst das im Original.
Denn um den Alten mit dem Bart so richtig zu fordern, hatte sie kurzerhand die alte Wohnung einer Freundin überlassen und ihren Job an den Nagel gehängt. Sie war also von einem Tag auf den anderen quasi obdach- und joblos. Na wenn das mal keine Herausforderung ist.
Na ja, in der Schweiz, dachte ich.
Ich war eben dabei, die zweite Zitrone auszudrücken, da habe ich aber wirklich gestaunt: Gott hat sich doch tatsächlich gekümmert: die junge Christin hatte schon kurze Zeit nach ihrem Anruf Gebet eine „Traumwohnung“ und einen „Traumjob“.
Wie gesagt, für den Alten war das keine allzugrosse Herausfordung. In der Schweiz finden selbst Ungläubige ziemlich rasch einen neuen Job und eine andere Wohnung.
Herr Josuran sollte das Experiment mal mit einer jungen Dame in Spanien oder in Griechenland wiederholen. Das wäre doch mal eine Pröveninge.
merlinx meint
Religion oder Ökonomie – treffen wir uns in der Hölle oder beim Sozialamt …