Die Parteien überbieten sich im Wahlkampf mit Appellen an die Heimatliebe. Alle wollen am Swissness-Hype teilhaben: von der Unterhosenfirma bis zur Entwicklungshilfe. Die grassierende Heimattümelei nervt. Und ist erstaunlich unschweizerisch.
(Weltwoche vom 24.2.2011)
lesenswert!
Franzmeint
Die Liebe zur Frau hält sieben Jahre. Die Liebe zum Baselbiet ewig. „Ewigi Liebi“ als Slogan wäre noch schnuckeliger gewesen.
Blackymeint
Ein Tipp für alle jüngeren Politikerinnen (Männer sind mitgemeint, sofern sie lesen können): Vergesst doch das ganze Geschwurbel mit Euren Wahlkampf-Liebesschwüren ans Schwizzer Fatterland! Schon anno 1969, daran sollten sich sogar alle Alt- und Jung-68-er von CVP/FDP/SVP erinnern können, sagte einer der besten deutschen Bundespräsidenten, Gustav Heinemann: „Ich liebe keine Staaten, auch nicht meine Heimat; ich liebe meine Frau.“ Ich vermute allerdings, dass die Blocher-Darbellay-Pellis bloss sich selbst lieben.
Hanspetermeint
„Aus Liebe zur Liebe“ – und schon ist der perfekte Slogan für ein Puff gefunden!
U. Hallermeint
Also, ich sag’s jetzt mal so: Ich liebe meine Partnerin. Dazu stehe ich, öffentlich. Aber meinen Kanton? Das Baselbiet? Bitte doch nicht solche schwammigen Worthülsen, die ohnehin kaum einer ernst meint. Diese „Liebe“ ist höchstens ein Zweckbündnis, das zwar sorgsam gepflegt werden soll, aber nicht mehr.
Corinne Suttermeint
Aus Liebe zur FDP Baselland könnte der Webmaster die Seite mal aktualisieren und zum Beispiel Alt-Bundesrat Merz aus der Verantwortung entlassen.
Spannend wäre überdies zu erfahren, ob es neben dem bisher einzigen ‚Wahlkampfthema‘ aus Sicht der FDP auch noch zum einen oder anderen Thema etwas zu sagen gibt.
Zusätzlichen Schub würde der freisinnigen Kampagne auch das Outing der in konspirativ anmutender Zurückhaltung erwähnten ‚anderen‘ verleihen, die gemäss Erläuterung zum neuen Werbefilm ‚unsere‘ Schweiz abschotten wollen.
haha… wir Ökonomen müssen bald einmal unsere sämtlichen politökonomsichen Theorien verwerfen und die Public Choice Bücher der Verbrennung zuführen. Denn dort wird mit bisher guter empirischer Evidenz davon ausgegangen, dass Politiker wir Marktteilnehmer durchaus eigennützig sind. Wenn da jetzt plötzlich alles nur noch der Liebe entspringt, muss diese Annahme revidiert werden. Naja, man wird sehen…
U. Haller meint
Das Elend der Swissness
Die Parteien überbieten sich im Wahlkampf mit Appellen an die Heimatliebe. Alle wollen am Swissness-Hype teilhaben: von der Unterhosenfirma bis zur Entwicklungshilfe. Die grassierende Heimattümelei nervt. Und ist erstaunlich unschweizerisch.
(Weltwoche vom 24.2.2011)
lesenswert!
Franz meint
Die Liebe zur Frau hält sieben Jahre. Die Liebe zum Baselbiet ewig. „Ewigi Liebi“ als Slogan wäre noch schnuckeliger gewesen.
Blacky meint
Ein Tipp für alle jüngeren Politikerinnen (Männer sind mitgemeint, sofern sie lesen können): Vergesst doch das ganze Geschwurbel mit Euren Wahlkampf-Liebesschwüren ans Schwizzer Fatterland! Schon anno 1969, daran sollten sich sogar alle Alt- und Jung-68-er von CVP/FDP/SVP erinnern können, sagte einer der besten deutschen Bundespräsidenten, Gustav Heinemann: „Ich liebe keine Staaten, auch nicht meine Heimat; ich liebe meine Frau.“ Ich vermute allerdings, dass die Blocher-Darbellay-Pellis bloss sich selbst lieben.
Hanspeter meint
„Aus Liebe zur Liebe“ – und schon ist der perfekte Slogan für ein Puff gefunden!
U. Haller meint
Also, ich sag’s jetzt mal so: Ich liebe meine Partnerin. Dazu stehe ich, öffentlich. Aber meinen Kanton? Das Baselbiet? Bitte doch nicht solche schwammigen Worthülsen, die ohnehin kaum einer ernst meint. Diese „Liebe“ ist höchstens ein Zweckbündnis, das zwar sorgsam gepflegt werden soll, aber nicht mehr.
Corinne Sutter meint
Aus Liebe zur FDP Baselland könnte der Webmaster die Seite mal aktualisieren und zum Beispiel Alt-Bundesrat Merz aus der Verantwortung entlassen.
Spannend wäre überdies zu erfahren, ob es neben dem bisher einzigen ‚Wahlkampfthema‘ aus Sicht der FDP auch noch zum einen oder anderen Thema etwas zu sagen gibt.
Zusätzlichen Schub würde der freisinnigen Kampagne auch das Outing der in konspirativ anmutender Zurückhaltung erwähnten ‚anderen‘ verleihen, die gemäss Erläuterung zum neuen Werbefilm ‚unsere‘ Schweiz abschotten wollen.
Markus Saurer meint
haha… wir Ökonomen müssen bald einmal unsere sämtlichen politökonomsichen Theorien verwerfen und die Public Choice Bücher der Verbrennung zuführen. Denn dort wird mit bisher guter empirischer Evidenz davon ausgegangen, dass Politiker wir Marktteilnehmer durchaus eigennützig sind. Wenn da jetzt plötzlich alles nur noch der Liebe entspringt, muss diese Annahme revidiert werden. Naja, man wird sehen…